Der neue Vorstandschef für Deutschland und Polen, der Finne Tuomo Hatakka, sagte am Montag bei seiner offiziellen Vorstellung in Berlin: "Wir haben zu viele Kunden verloren, und werden nun kämpfen, um unseren Marktanteil zu verbessern." Aktuell seien keine neuen Strompreiserhöhungen im Jahr 2008 geplant, versicherte Hatakka.
Vattenfall fasst seine deutschen und polnischen Firmenteile künftig unter dem Dach einer neuen Business Group Central Europe zusammen, die ab Januar ebenfalls von Hatakka geführt wird. Davon erhoffe er sich Synergieeffekte. Der Manager versicherte aber zugleich, es sei nicht geplant, Arbeitsplätze von Deutschland nach Polen zu verlagern. Den Beschäftigten wolle er solche Sorgen nehmen: "Ich bin für einen offenen Dialog und bereit zu Gesprächen mit den Mitarbeitern."
Die Vattenfall Europe AG beschäftigt rund 20.000 Menschen und gehört dem schwedischen Staatskonzern Vattenfall. Die Gruppe ist gegenwärtig in Dänemark, Finnland, Deutschland, Polen und Schweden aktiv. Das deutsche Geschäft erwirtschaftet rund 60 Prozent des Konzernumsatzes.
Mit Blick auf die sinkenden Absatzzahlen bei den Verbrauchern in den Stammmärkten Hamburg und Berlin sagte Hatakka: "Wir müssen die Kunden an erster Stelle haben. Da können wir sicher besser werden." Sein Ziel sei ein profitables Wachstum in Zentraleuropa. "Ich bin hungrig auf Wachstum", sagte er. Zudem wolle Vattenfall die Nummer eins beim Umweltschutz sein: "Und das ist nicht nur Rhetorik", sagte Hatakka.
Hatakkas Vorgänger, der bisherige Vorstandssprecher Hans-Jürgen Cramer, wird auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2008 von seinem Vertrag entbunden. Cramer war seinerseits Nachfolger von Klaus Rauscher, der am 18. Juli dieses Jahres nach den Pannenserien in den schleswig-holsteinischen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel seinen Posten als Vorstandschef geräumt hatte.
Der Chef des Vattenfall-Mutterkonzerns, Lars Göran Josefsson, sagte zu Forderungen, die Marktmacht der vier großen Energiekonzerne in Deutschland gezielt zu brechen, eine solche Diskussion sollte "auf Vernunft- und Faktenbasis" geführt werden. Der Großhandel mit Strom funktioniere bereits sehr gut, und der Massenmarkt sei in der Entwicklung, auch wenn dies noch "einige Jahre" dauern werde.
Zu den Plänen des Bundeskartellamts, die großen Energiekonzerne zu zwingen, ihre milliardenschweren Beteiligungen an Stadtwerken und Regionalversorgern zu verringern, sagte Josefsson, Vattenfall besitze nicht so viele Beteiligungen wie die Konkurrenz. Er sehe zudem nicht, ob und wie dies zu mehr Wettbewerb führen solle. Grundsätzlich begrüße sein Unternehmen jeden Schritt in Richtung zu mehr Wettbewerb.
Unternehmen | ISIN | ||||
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Vattenfall Europe AG | DE0006012008.F | Detailinformationen | Zum Portfolio hinzufügen | Zur Watchlist hinzufügen | Newsletter abonnieren |
ap, 10.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: Vattenfall AB/Hans Blomberg
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