auf der Homebase der 100th Air Refuiling Wing


Einer der Höhepunkte auf der Airshow-Tour ist der Besuch der Air Fete auf der RAF Base Mildenhall (Homebase der 100th Air Refuiling Wing) in Suffolk. Immer am letzten Wochenende im Mai findet hier eine zweitätige Veranstaltung der Extraklasse statt. Gleichzeitig muß man aber in dieser Jahreszeit mit den unglaublichsten Wetterbedingungen ankämpfen. Am Ankunft- und Trainingstag lag Mildenhall unter dem typischen Dauerregen, am ersten Showtag erinnerte das Wetter eher an April, heftige Regengüsse wechselten sich mit sonnigen Lichtblicken ab und der Sonntag war bis zum späten Vormittag wieder verregnet. Am Samstag war man mit dem Programm aufgrund der vielen Regenpausen so weit im Verzug, daß die Frecce Tricolori, Patrouille de France und die Red Arrows hintereinander ihre Vorführungen zeigten.

Air Fete 2000 - the Show.....

Für Fouga erdacht und entworfen wurde die Maschine 1950 von den Herren Castello und Mauboussin als zweisitziger Jettrainer und leichter Angriffsjäger. Der Prototyp wurde am 23. Juli 1952 zum Erstflug gestartet. Ab dem 07. Juli 1954 wurden die ersten 10 Vorproduktionsmaschinen und 2 Jahre später die ersten 95 Serien-Fouga´s an die Armee de l´Air ausgeliefert. Produziert wurde in Frankreich und unter Lizenz in Deutschland (Flugzeug Union Süd), Finnland (Valmet OY) und Israel (IAI). Die Fouga Magister wurde in Deutschland, Frankreich (Patrouille de France), Österreich (Silver Birds), Belgien,und Senegal eingesetzt. Dies machte sie zu einem der meist verbreiteten Militärjets weltweit. 
Heute existieren rund 40 flugtaugliche Fouga-Magister weltweit in privatem Besitz und 1986 wurden noch 380 Maschinen im militärischen Bestand von 14 Air-Forces weltweit gezählt. Diese Fouga kam von der Belgischen Air Force und gehört zu den Vorführmaschinen bei den Airshows in Europa. Display-Pilot ist Jean-Charles Kotwicz Herniczek. 
Einer der Lieblinge auf den Airshows, der Harrier, begeistert noch immer das Publikum mit seiner Vorführung. Auch 40 Jahre nach dem Erstflug hat der britische Senkrechtstarter seinen Reiz noch lange nicht verloren. Den Antrieb liefert ein einzelnes Turbofan-Triebwerk mit vier schwenkbaren Strahldüsen zur kontrollierten Verteilung des Schubs. Der Harrier ging aus dem P.1127-Prototyp hervor, der erstmals im Oktober 1960 flog. Anschließend entwickelte man den P.1127 zum Kestrel-Versuchsflugzeug, das ab 1965 in einer amerikanisch/britisch/deutschen Staffel bewertet. Die geplante Fortentwicklung zum Mach 2 schnellen P.1154 gab man zugunsten einer transonischen, aber billigeren Version auf.



 
 
 
 
 
 
Was wäre eine "gute Air Fete" ohne die Frecce Tricolori. Die Pattuglia Acrobatica Nazionale P.A.N ist seit 40 Jahren das Aushängeschild der italienischen Luftwaffe. Die aus zehn Maschinen bestehende Formation ist derzeit weltweit der größte aktive Verband und hat die primäre Aufgabe, Italien, die italienische Luftwaffe sowie Ausbildungsstand und Können weltweit ebenso zu repräsentieren, wie die wirtschaftliche und industrielle Leistungsfähigkeit Italiens. Die tiefblauen lackierten Maschinen, 13 Stück stehen zur Verfügung, tragen seitlich am Rumpf sowie an den Unterseiten einen Sonderanstrich in den Nationalfarben Italiens. 
Die Frecce Tricolori gelten seit Jahren weltweit als eine der spektakulärsten und temperamentvollsten Kunstflugstaffeln. Wer die Italiener mal "Live" erleben möchte, sollte am 10. September auf der Homebase in Rivolto dabei sein. Das Team feiert in diesem Jahr ihr 40jähriges Bestehen und die große Geburtstagsparty findet dann am besagten 10. September statt. Wir vom Airshow Magazin haben diesen Termin im Kalender vermerkt und werden Ihnen hoffentlich einen satten Bericht liefern.  
 
 
Der Verteidigungsminister entschied am 10.Februar 1964, daß nur ein Verband - die "Patrouille de France", als Teil der Luftwaffenschule in Salon-de-Provence stationiert - in Hinkunft Formationskunstflug öffentlich vorführen sollte. Die tollkühnen sollten mit Fouga Magister CM-170 ausgerüstet werden und zu sechst, neunt oder elft in die Luft gehen. Die Standard-Formation bestand aus sieben Flugzeugen und zwei Solomaschinen. Die Fougas blieben 16 Jahre lang im Dienst und brachten es auf 810 Vorführungen. Im Jahr 1981 erfolgte der Umstieg auf den "Alpha Jet".  
Seither besteht die Formation aus acht Flugzeugen, davon sind zwei Solo-Maschinen. Die Übertragung dieser Aufgabe an die Flugschule hatte zur Folge, daß seither die Geschwader ihre Piloten in diese Staffel einbringen. Üblicherweise bleiben sie drei Jahre beim Verband, wo sie 35 bis 45 Mal im Jahr zeigen müssen, was sie gelernt haben. Hier in Mildenhall ist die Patrouille de France schon so etwas wie ein Dauergast. 
Den Abschluß bildeten die Red Arrows. Jährlich bewerben sich an die vierzig Piloten der RAF um die freien Plätze im Kunstflugteam. Lediglich drei von ihnen werden etwa ein Jahr systematisch aufgebaut und in größer werdenden Formationen als Display-Piloten in den großen Verband integriert.



 
 
  Mit diesen Bildern verabschieden wir uns von der "Air Fete" 2000 der AFB Mildenhall. Wir sehen uns im nächsten Jahr bestimmt wieder, denn dann wird hier der 25. Geburtstag gefeiert. Es war mal wieder eine bestens organisierte Veranstaltung mit vielen Highlights und das Salz in der Suppe waren wie immer, die besten Aerobatic Teams aus Europa. Wollen wir nur hoffen, daß der Wettergott im nächsten Jahr seine Schleusen nicht öffnet.



 
Fotos & Bericht: Jürgen Moll  www.airshow-magazin.de