Homebase der Marchettis und Alpha-Jets


Einer der letzten großen Airshows auf europäischem Boden war die zweitägige Veranstaltung in Beauvechain, die Homebase der Marchettis (5.Staffel) und Alpha-Jets (11.Staffel).
Zu den negativen Erscheinungen zählte mal wieder in Belgien der erneute Sicherheitsabstand von 450 Meter zur Display-Achse!! Bei diesen enormen Entfernungen wird eine Berichterstattung schon zur Qual, weil reihenweise Bilder in der "Tonne" landen. Ein weiteres Problem war das teilweise schlechte Wetter und damit die verbundenen Lichtverhältnisse. Am Samstag mußte das Flugprogramm wegen Regen um fast 3 Stunden verschoben werden. Besonders hart getroffen hatte es die Breitling Eagles, die nicht nur mit den tiefen Wolken, sondern auch mit dem böigen Wind zu kämpfen hatten. Das zivile Kunstflugteam aus Italien ist ein seltener Gast auf fremden Boden und hätte uns gerne ihr perfektes Full-Display gezeigt. Eine Woche später hatten Sie bei der Peschiera Airshow am Gardasee mehr Glück mit dem Wetter. Den Bericht mit den Breitling Eagles, Frecce Tricolori und mehr sehen Sie demnächst hier im Airshow Magazin.
Am späten Sonntagnachmittag hatte ich aber noch das Glück einige Aufnahmen bei gutem Licht an der Einflugschneise aufzunehmen, trotzdem mußte der Bericht stark gekürzt werden.
Das Flugprogramm konnte sich eigentlich sehen lassen, so waren doch zwei der europäischen Jet-Teams vor Ort, die Patrouille Suisse und am Sonntag noch die Patrouille de France. Zu den zivilen Teams zählten die Breitling Eagles, Flying Bulls und das Aerotriga Team. Das Team Marche Verte aus Marokko fehlte aus mir nicht bekannten Gründen. Auch das Programm der Solisten war sehr abwechslungsreich. Die deutsche Luftwaffe schickte mit dem Tornado, die F-4F Phantom und eine MiG-29 gleich 3 Maschinen ins Flying Display und aus Spanien war unter anderem eine F-18 Hornet im Flug zu sehen. Aus Frankreich kamen die frischen Sieger "The King Hussein Memorial Sword" (Best Overall Flying Demonstration)vom RIAT 2002. Das Voltige Victor Team (Lt. Francois Breton und Guillaume Coeffin) zeigte auf der Mirage F1 wieder einmal perfekte und enge Formationen.

Voltice Victor

Die Vorführung der Hornet gehörte sicherlich zu den Highlights an diesem Wochenende, nicht nur wegen der perfekten Fanghakenlandung nach einem Hydraulikproblem.

Patrouille Suisse

Den größten Anteil hatten natürlich die Gastgeber und präsentierten gleich eine ganze Reihe ihrer Vorführmaschinen.

Alpha Jet & CH-130 Hercules

Etwas Wehmut kam beim Demo von Rudy Schoukens auf. Noch einmal begeisterte "Chouke" seine zahlreichen Zuschauer und verabschiedete sich am Sonntag von der aktiven Airshow-Szene. Seine Karriere bei der Luftwaffe war schon einzigartig, 1985 ging er nach Sheppard (Texas) und flog dort berühmte Maschinen wie die Marchetti, T-37, T-38 Alpha-Jet, Mirage V und die F-16. Bis heute hat Chouke es auf ca. 4000 Flugstunden gebracht, dabei über 3000 Stunden auf der F-16. Nach drei Jahren (1995-1997 als "exchange pilot" (F-16C/D instructor pilot) bei der Amerikanischen Luftwaffe (Luke AFB) wurde er für zwei Jahre "Instructor" beim OCU (Operational Conversion Unit). Von 1999-2001 war er dann "Chief Instructor" der F-16 MLU (Mid Life Update) und arbeitet jetzt für das OEC (Operations and Evalution Center).
Lieber Chouke, wir danken Dir für die wunderbare Zeit als Display Pilot und wünschen Dir für die Zukunft alles Gute.

Auch eine Airpower-Demo mit F-16, Alpha-Jets und C-130 Hercules durfte nicht fehlen, hier hätte aber ein Anschauungsunterricht beim holländischen Nachbarn gut getan, denn die wiederholten Überflüge von den Alpha Jets und den F-16 in einer "beachtlichen Sicherheitshöhe" führten bei den Zuschauern zu keine Begeisterungsstürme.

Den Abschluß bildete am Sonntag die Patrouille de France. Das Team feiert im nächsten Jahr ihren 50.Geburtstag auf der Homebase im schönen Salon-de-Provence mit einer großen Airshow.
Leider blieb die PaF in diesem Jahr nicht vom Pech verschont. In der Vorbereitungszeit verlor man im April bei einem Trainingsflug Flt.Lt. Daniel Marchand (Athos 4) und beim RIAT 2002 in Fairford konnte das Team nicht auftreten, weil alle Alpha-Jets wegen technischer Probleme gegroundet waren. Hier in Beauvechain mußte das Display wegen Funkprobleme abgebrochen werden. Wir wünschen der Patrouille de France für das nächste Jahr mehr Glück und "many happy landings".

Fotos & Bericht: Jürgen Moll  www.airshow-magazin.de