Antonov AN-225 transportiert Kabelrollen nach Namibia

Das sechsstrahlige Frachtflugzeug, die Antonov An-225 Mrija (das ukrainische Wort Mrija bedeutet „Traum“) ist das zur Zeit größte im aktiven Dienst befindliche Flugzeug der Welt. Bei der An-225 handelt es sich um eine vergrößerte Weiterentwicklung der vierstrahligen An-124 Ruslan, um insbesondere die sowjetische Raumfähre Buran auf dem Rücken transportieren zu können. Dafür wurden Rumpf und Tragflügel der An-124 um jeweils rund 15 Meter verlängert. Der Mittelflügel und die rumpfnahen Teile der Tragflächen wurden neu konstruiert und auf jeder Seite ein zusätzliches Triebwerk angebracht. Für den Transport von Außenlast auf dem Rumpf konnte die herkömmliche Seitenflosse nicht beibehalten werden, da sie nun in einem Bereich verwirbelter Luft lag. Daher wurden zwei entsprechende Flossen außen an das vergrößerte Höhenleitwerk montiert. Auf eine Heckrampe wie bei der An-124 wurde verzichtet. In der oberen Kabine (kleiner als bei der An-124) hinter dem Cockpit haben 70 Personen Platz. Die Schleppstange für Bodenbetrieb ist die weltschwerste mit 1,2 Tonnen Gewicht und wird immer mitgeführt. Im Gegensatz zur An-124 hat das Hauptfahrwerk beidseitig statt fünf jeweils sieben Zwillingsradsätze, das Frontfahrwerk hat Vierlingsbereifung.

Ursprünglich waren unter der Projektbezeichnung 402 drei Maschinen bestellt worden. Entwickelt und gebaut vom ukrainischen Antonov Design Bureau wurden 1987 vom Taschkenter Flugzeugwerk sechs Tragflächenteile hergestellt und einzeln mit einer An-22 Antey im Huckepackverfahren nach Kiew geflogen. Die erste der jetzt An-225 genannten Maschinen wurde 1988 fertiggestellt, während das zweite Exemplar begonnen wurde. Der Roll out der An-225 erfolgte am 30. November 1988, der Erstflug fand am 21. Dezember 1988 statt. Im März 1989 stellte sie im Rahmen der Flugerprobung 106 Gewichts-, Strecken- und Höhenweltrekorde auf, darunter mit 506,8 Tonnen den für das höchste Fluggewicht. Im Mai 1989 erfolgte die Flugerprobung mit der Raumfähre Buran. Im Juni 1989 wurde die Maschine mit der Buran auf dem Pariser Aérosalon zum ersten Mal im Westen gezeigt. (Registrierung: SSSR-480182, ab Juni 1989 SSSR-82060, ab 1992 UR-82060), der Bau einer zweiten Maschine wurde nur schleppend fortgeführt und bis heute nicht vollendet. Die unfertige zweite Maschine ist komplett im Kiewer Werk eingelagert. Laut ukrainischer Medien gab Nikolai Rudkowski, Transportminister des Landes, Ende September 2006 nach einem Besuch des Herstellers die Fertigstellung der zweiten Maschine bekannt, aus ukrainischen Staatsmitteln werden dafür bis zu 120 Millionen USD bereitgestellt, um das Flugzeug bis 2008 fertigzustellen.

Die An-225 war bis 1994 regelmäßig auf dem Moskauer Aerosalon und auch auf dem Aerosalon in Singapur zu Gast. Nach der Einstellung des Buran-Programmes wurde die An-225 Mrija im April 1994 zunächst eingemottet. Als in der Ukraine und den anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion viele Betriebe privatisiert wurden, reaktivierte man die An-225 wieder. Am 7. Mai 2001 fand der zweite Erstflug in Kiew statt. Am 18. Juni 2001 kam sie dann wieder zum Pariser Aérosalon. Seit Dezember 2001, nach Erteilung aller nötigen Zulassungen und Versicherungen für den internationalen Luftfrachtdienst, wird das Flugzeug weltweit als Transportmittel für besondere Aufgaben von der ukrainischen Antonov Airlines im Charterverkehr betrieben.
(Quelle Wikipedia)

Daten & Fakten der AN-225

Der englische Logistik-Dienstleister Boss Aircharters Ltd. hat die Antonov gechartert, um für seinen Kunden British Petroleum/Kellog Brown & Root drei riesige Kabelrollen nach Namibia zu transportieren. Die jeweils rund 37 Tonnen schweren Kabelrollen, die in Gelsenkirchen von Bridon International GmbH produziert wurden, sollen zur Befestigung von Schiffen dienen. Gleich bei der ersten Kabelrolle gab es Probleme an der Traverse, kleinere Umbauarbeiten an der Spreize waren notwenig.

Auf dem Weg von Köln/Bonn nach Windhoek in Namibia waren Zwischenlandungen in Tripoli (Lybien) und Lagos (Nigeria) geplant, um das Flugzeug wieder aufzutanken.

Meinen herzlichen Dank an Frau Beate Hoffmann von der Stabsstelle Medien für die freundliche Unterstützung.

Text: © Wikipedia & Köln Medien-Information
Bilder: © Jürgen Moll / AIRSHOW MAGAZIN