25-jähriges Jubiläum bei E-3A-Verband AF Base Geilenkirchen

Gelungene Jubiläumsparty beim E-3A-Verband in Geilenkirchen
Der NATO E-3A Verband feierte am 16.+17.Juni sein 25-jähriges Jubiläum und öffnete seine Tore für die Öffentlichkeit auf der Air Base Geilenkirchen. Über 120.000 Luftfahrtenthusiasten kamen, eine Zahl, die zeigt, dass Luftfahrtveranstaltungen in Deutschland noch immer ein großes Publikum mobilisiert. So ein Fest wie heute, hat der Stützpunkt am Niederrhein noch nie erlebt, freute sich der Kommandeur des E-3A Verbandes, General Stephen D. Schmidt.
Auf der sonst kaum zugänglichen Air Base reihten sich auf einem 2 km langen Bereich des Vorfeldes über 40 Luftfahrtzeuge zu einem einzigartigen Static Display auf. Neben der bunten Jubiläumsmaschine die man schön ins Zentrum positionierte, war die B-52 Stratofortress von der Barksdale AFB, die Su-22 Fitter aus Polen, zwei A-7 Corsair`s (Griechenland), die B-25 Mitchell und DC-6 (ehemaliges Präsidentenflugzeug vom Ex-Staatspräsidenten Tito aus Yugoslawien) der Firma Red Bull die Highlights in der Bodenausstellung. Einen großen Besucherandrang gab es bei den zahlreichen AWACS-Maschinen die von innen besichtigt werden konnten. Hundert Meter lange Warteschlangen wurden für die wenigen Momente im Innenleben einer AWACS gerne in Kauf genommen.
Die NATO-Mitgliedsstaaten präsentierten in zwei Hangars ein abwechslungsreiches Programm von mit mehr als 20 Musik- und Tanzgruppen. Auf einer „Kulinarischen Meile“, wurden Spezialitäten wie Portugiesische Gambas, Kibbeling aus Holland, Dänischer Schnaps & Smörrebröd, Lachs aus Norwegen oder Amerikanische Burger angeboten. Abgerundet wurde der Showteil mit einer Jubiläumsparade von zahlreichen Militärkapellen der NATO-Partner.

Main Gate, E-3A, Su-22, B-25 & A-7

Der NATO E-3A-Verband
Die NATO beschloss 1978 die Aufstellung einer Frühwarnflotte (NAEW&CF/ NATO Airborne Early Warning & Control Force) und die Einrichtung des NATO E-3A-Verbandes mit seinem Haupteinsatzflugplatz in Geilenkirchen. 4 Jahre später traf das erste „AWACS“-Flugzeug in Geilenkirchen ein. Die Einsatz- und Aufgabenbereiche waren:
- Erhöhung der Luftverteidigungsfähigkeit des Bündnisses gegenüber dem Warschauer Pakt
- Unterstützung der Operation See- und Luftstreitkräfte durch strategische Luftraumüberwachung und Jägerleiteinsätze.
Seit Anfang der 90er Jahre hat sich die Rolle der NATO aber gewandelt, weitere Aufgaben wie:
- Leitung von Luft-Luft- bzw. Luft-Bodeneinsätzen
- Zusammenführung und Kontrolle der eigenen Luftstreitkräfte
- Sicherung der Lufthoheit
- Suchen und Bergen vermisster Flugzeugbesatzungen in unsicheren und gegnerischen Gebieten, kamen hinzu.
Heute besteht die Flotte aus zwei operationellen Einsatzverbänden: a) dem multinationalen NATO E-3A-Verband in Geilenkirchen (17 E-3A, sowie 3 Ausbildungs- und Transportflugzeuge (TCA) und dem britischen E-3D Verband mit ihren 7 E-3D in Waddington (GB). Deren Besatzung besteht ausschließlich aus Personal der Royal Air Force. Nachdem der britische Verband offiziell am 01.Juli 1992 ihre Einsatzreife (IOC) erklärte, wurde der Plan einer gemischten NAEW&C-Flotte umgesetzt. Während sechzehn Nationen (Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Türkei, Ungarn und die USA am AWACS-Programm beteiligt sind, wird das Militärpersonal des NATO E-3A-Verbandes von 14 Nationen gestellt. Großbritannien hat ein eigenes E-3-System und Luxemburg stellt kein Militärpersonal. Der gesamte NATO E-3A-Verband operiert von Geilenkirchen aus, die vorgeschobenen Einsatzflugplätze (Forward Operating Bases/Location) befinden sich in Aktion (Griechenland), Konya (Türkei), Oerland (Norwegen) und Trapani (Italien).

A-7, F-4 Phantom, B-52 & Tornado

Der NATO-Flugplatz Geilenkirchen Teil I
Durch den Gastgeberstaat wurde der NATO am 31.März 1982 der Haupteinsatzflugplatz (MOB – Main Operating Base) übergeben. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz von der Royal Air Force errichtet und von Mai 1953 bis Januar 1968 als Fliegerhorst für verschiedene Jagdstaffeln der RAF genutzt. Kurze Zeit später folgte die Einstellung des Flugbetriebes und die Übergabe an die deutsche Luftwaffe. Im August 1968 wurde die Basis Standort des mit Pershing-Raketen bestückten Flugkörpergeschwaders 2 der deutschen Luftwaffe und diente auch der Unterstützung vom angegliederten 85th US Army Artillery Detachment.
1980 erfolgten aufgrund der geplanten Nutzung als Haupteinsatzbasis des NATO E-3A-Verbandes umfangreiche Umbaumaßnahmen für die Einsatz- und Unterstützungseinrichtungen des Verbandes. Die Air Base wurde mit einer neuen 3,4 km lange und 45 m breite Start- und Landebahn ausgestattet, ein neuer Kontrollturm, neue Gebäude für die Unterbringung der Flug- und Einsatzsimulatoren (Information Technology Wing) und umfangreiche Renovierungsarbeiten an den 4 Hallen rundeten die Baumaßnahmen ab.

E-3A, F-16 & Tower View

Der NATO-Flugplatz Geilenkirchen Teil II
Das erste Personal des E-3A-Verbandes traf im Januar 1980 ein, das deutsche Flugkörpergeschwader verließ den Flugplatz bis Ende 1981 und ging ins benachbarte Niederheid. Bis zur Auflösung im Juli 1991 verblieb noch das 85th US Army Artillery Detachment auf dem Flugplatz.
Heute kann der NATO/AWACS Verband auf eine 25-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken und verfolgt seither ein gemeinsames Ziel, die weltweite Luftraumüberwachung! Neben den Einsätzen in Krisengebieten überwacht der Verband den Luftraum auch bei großen Events, wie 2006 bei der FIFA WM im eigenen Land. Die Airbase Geilenkirchen ist in der Region der wichtigste Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber. 3.100 Soldaten und Zivilbedienstete, die in ca. 90 verschiedenen Gemeinden der Bundesrepublik, Belgien und den Niederlanden wohnen verrichten Tag für Tag einen großen Sicherheitsbeitrag. Eine einzige E-3A, hat einen Erfassungsbereich von 312.000 km2 , für eine vollständige Radarüberwachung des mitteleuropäischem Raumes reichen 3 E-3A aus, die dann in überlappenden Einsatzräumen operieren. Ihre normale Einsatzhöhe beträgt 9.500 m.

Tower-View AF Base Geilenkirchen

Bericht & Bilder: © Jürgen Moll / www.airshow-magazin.de
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