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Red Arrows

Was der Koh-i -noor den schmucken Damen von Welt ist, sind die "Red Arrows" der Royal Air Force. Seit den Zwanziger Jahren gab es eine Reihe von Kunstflugteams der britischen Luftwaffe mit mehr oder weniger dreisten Kunstsstücken, aber keines von ihnen reichte an die "Red Arrows" heran. Es war Flight Lieutenant Lee Jones, Kommandant des Kunstflugteams "Yellojacks", eine Truppe, die aus der 4. Flying Training School hervorgegangen war, der seinen ganzen Ergeiz einsetzte, um die "Red Arrows" 1965 ins Leben zu rufen. Der Name war nicht ganz neu - zuvor hatte es schon die "Black Arrows" gegeben. Selbstverständlich wurde Jones Kommandant der "Red Arrows", die in Fairford stationiert und eine Formation der Central Flying School waren. Die ersten Gehversuche der Kunstflugtruppe waren recht markant: Zwei Schritte vor, zwei zurück, nochmal zwei vor und wieder zwei zurück und so fort. Genauer gesagt: Zuerst besaß das Team sieben "Gnat" Maschinen, 1966 waren es neun, 1967 waren es wieder sieben, 1968 kamen zwei dazu, drei Jahre später wegen mehrere Unfälle wieder zwei weg, 1972 schien man sich endlich auf neun eingependelt zu haben. Acht Jahre flog das Team mit neun Maschinen insgesamt 1272 Veranstaltungen. Alles in allem hatten die "Red Arrows" dreißig "Gnats" in ihrem Besitz, von denen ein Großteil durch technische Gebrechen oder Unfälle ausgefallen sind. Schließlich mußten 1980 die "Gnats" den "Hawks" weichen, und weil man gerade so schön von der Tradtion abkam, übersiedelte man auf den Flughafen Scampton. Das Programm der "Red Arrows" ist einzigartig und faszinierend. Die neun Maschinen fliegen in einem Diamant, aus dem sich praktisch alle Formationen entwickeln, wobei die Flugzeuge Nummer Sechs und Sieben die Solonummern ausführen. Was das Ganze so spektakulär macht, ist die niedrige Höhe, in der die Figuren geflogen werden. Die Piloten der "Red Arrows" kommen allesamt aus Jagdverbänden der RAF , die sie normalerweise für zwei bis drei Jahre zum Kunstflugteam abstellen. Die Neuen stoßen am Ende der Saison zur Staffel. Dann haben sie viel Zeit zum Trainieren. Vier mal täglich steigen sie zuerst in kleinen Formationen auf, nach und nach formieren sich alle neun Maschinen. Mit dem Flug ist aber erst die halbe Arbeit getan: Wieder am Boden, werden die mit Video-Kameras aufgezeichneten Flüge analysiert, studiert, kritisiert. Die Briten haben etwas übrig für Präzision. Das einzig Angenehme an der Ausbildungszeit der "Reds" ist die Umgebung. Diesen Feinschliff holen sich die "Arrows" dann Ende April - Anfang Mai auf der RAF Base Akrotiri auf Zypern. Am Ende dieser harten Ausbildungszeit steht der wichtigste Teil an: Es ist PDA- Day (Public Display Authority Day). Das Team fliegt unter den kritischen Blicken vom Air Marshal Sir David Cousins, Wing Commander Dick Johnston, Air Vice-Marshal Stables und Air Commodore Gavin Mackay ihr wichtigstes Display. Wenn es dort nichts zu beanstanden gibt, werden den Piloten anschließend die "Red Suits" ausgehändigt . Nur dann sind sie die echten "Red Arrows". Wieder in England angekommen beginnt auch schon die neue Display-Saison. Das Team absolviert pro Jahr über 100 Vorführungen inklusive der privaten Auftritte und Überflüge. Wollen wir hoffen, daß wir die Red Arrows noch viele Jahre am Airshow-Himmel sehen werden.

RED ARROWS 2008