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Dax & Stoxx-Schlussbericht

Finanzspritze treibt Dax über 8000 Punkte

von Alexander Brückner (Frankfurt)

Die europäischen Aktienmärkte haben deutlich zugelegt, nachdem die Fed, die EZB und weitere Notenbanken angekündigt hatten, den Märkten zusätzliche Liquidität zur Verfügung zu stellen. Den Banken solle zudem der Zugang zu Krediten erleichtert werden.

Der Dax gewann 0,8 Prozent auf 8076 Punkte und notierte zeitweise nur 34 Zähler unter seinem Rekordstand bei 8151 Punkten. Der europäische Stoxx 50 stieg um 0,5 Prozent. In Paris kletterte der CAC 40 um 0,3 Prozent, und der FTSE 100 in London notierte 0,4 Prozent fester.

Nachdem mehrere Notenbanken angekündigt hatten, dem Markt neue Liquidität bereitzustellen, erholten sich die Aktienmärkte von ihren anfänglichen Verlusten und notierten in der Gewinnzone. Die Bank of Canada, die Bank of England, die Europäische Zentralbank (EZB), die Federal Reserve Bank der USA und die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatten Maßnahmen angekündigt, um den Anspannungen am Geldmarkt entgegenzuwirken. Die Fed kündigte mindestens vier zusätzliche Auktionen in Höhe von jeweils bis zu 20 Mrd. $ an. Die SNB wird zusätzlich zum Schweizer Franken auch Liquidität in US-Dollar anbieten, genau wie die EZB, die im Dezember bis zu 20 Mrd. $ bereitstellt.

Am Vortag hatte die US-Notenbank mit der dritten Schlüsselzinssenkung in Folge die von der Immobilienkrise gebeutelte US-Wirtschaft gestützt, den Leitzins aber nicht so stark gesenkt, wie erhofft. Zugleich hatte die Fed den Diskontsatz zum Glossar..., zu dem sich Banken untereinander Geld leihen, um ebenfalls 25 Basispunkte gesenkt. "Das war angesichts der Verspannungen am Geldmarkt in den letzten Wochen für einige eine besonders große Enttäuschung", sagte ein Börsianer. Nach Einschätzung von Analysten ließ die Fed die Tür für weitere Zinssenkungen im Januar offen.

Im Dax notierten die Autohersteller Daimler und BMW am Ende der Kursliste. Daimler hatte bekannt gegeben, die erste Tranche des im August beschlossenen Aktienrückkaufprogramms beendet zu haben. Die Aktien gaben um 0,4 Prozent nach. Den bayerischen Autobauer BMW belastete dagegen eine negative Analysteneinschätzung. Equinet hatte das Kursziel von 53 auf 45 Euro gesenkt und die Titel von "Kaufen" auf "Halten" heruntergestuft. Die Anteilsscheine verloren 0,8 Prozent auf 41,70 Euro.

Die Titel des Softwareherstellers SAP sanken um 0,4 Prozent, nachdem die Analysten von Credit Suisse ihre Einschätzung von "Outperform" auf "Underperform" zurückgenommen hatten. Sie erwarten für Anfang 2008 einen weiteren Umsatzrückgang bei SAP.

Größter Verlierer waren aber die Anteilsscheine von Fresenius Medical Care, die 3,4 Prozent einbüßten. Auf der Gegenseite setzte sich die Deutsche Börse mit einem Aufschlag von 2,8 Prozent an die Dax-Spitze. Der Chemiekonzern Bayer profitierte von einem Analystenlob und legte um 2,7 Prozent zu.

Auch Finanzwerte standen im Fokus der Anleger. In Europa gehörten die Aktien von UBS, Royal Bank of Scotland, und Société Générale mit Abschlägen zwischen 1,1 und 2,3 Prozent zu den größten Verlierern.

Asiens Märkte schließen im Minus

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Die Enttäuschung über die geringe Zinssenkung in den USA belastete auch die asiatischen Börsen. Die Händler agierten im Vorfeld des Verfalls von Aktienoptionen und -futures sowie des mit Spannung erwarteten Tankan-Berichts über die Stimmung bei japanischen Unternehmen weiter vorsichtig.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index sank um 0,7 Prozent auf 15.932 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,6 Prozent auf 1556 Zähler. Auch die Börsen in Südkorea, Taiwan, Hongkong und Singapur zeigten sich mit Abschlägen von bis zu 2,3 Prozent schwächer.

Zu den größten Verlierern an der Tokioter Börse gehörten Industriekonzerne wie Canon, dessen Papiere 2,4 Prozent abgaben. Die Aktien des Industrieroboter-Herstellers Fanuc verloren 1,1 Prozent und die des Chip-Ausrüsters Advantest 1,7 Prozent. Gegen den Markttrend sprangen die Aktien von Clarion um gut sechs Prozent in die Höhe, nachdem das Unternehmen und sein Mutterkonzern Hitachi bekannt gegeben hatten, ein Gemeinschaftsunternehmen gründen zu wollen.

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FTD.de, 12.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

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