«Das ist einfach fantastisch», sagte Kovalainen nach der Bekanntgabe der Verpflichtung . «Ich freue mich wahnsinnig.» Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug urteilte: «Heikki ist ein talentierter Fahrer, der sein Können in seinem Formel-1-Debütjahr bewiesen hat.»
Zudem bleibt dem britisch-deutschen Top-Team im obskuren Spionage-Skandal höchstwahrscheinlich ein weiteres juristisches Nachspiel erspart. Max Mosley, Präsident des Internationalen Automobil- Verbandes FIA, hat mit seinem Plädoyer für eine Streichung der für den 14. Februar 2008 angesetzten Verhandlung höchstpersönlich den Weg für eine diplomatische Lösung geebnet. Angesichts von McLarens öffentlicher Entschuldigung bat der Brite die Mitglieder des Motorsport-Weltrates, «die Anhörung im Interesse des Sports abzusagen und die Angelegenheit für abgeschlossen zu erklären».
Möglicherweise ist Kovalainen nur eine Übergangslösung, obwohl ihm McLaren-Mercedes einen langfristigen Vertrag gegeben hat. Wunschkandidat Nico Rosberg (Wiesbaden) hatte von Williams für nächstes Jahr keine Freigabe erhalten, könnte aber für 2009 wieder ein Thema werden. Die vagen Hoffnungen des nach der Trennung von Toyota arbeitslosen Ralf Schumacher auf einen Sitz im Silberpfeil haben sich erwartungsgemäß nicht erfüllt. Dem 32 Jahre alten Kerpener droht nun sogar das Karriereende in der Königsklasse.
Kovalainen ist nach dem zweimaligen Weltmeister Mika Häkkinen und dem aktuellen Champion Kimi Räikkönen, der seit 2007 für Ferrari fährt, bereits der dritte Finne bei McLaren-Mercedes. «Es ist eine Ehre für mich, in die Fußstapfen von Mika und Kimi zu treten», sagte der 26 Jahre alte Nordeuropäer. McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh begründete die Wahl mit Kovalainens Potenzial: «Wir hatten mehrere Möglichkeiten, aus denen wir die stärkst mögliche Mannschaft bilden wollten. Ich bin sicher, dass Lewis und Heikki sich gut ergänzen.»
Hamilton, der bei einem PR-Termin in Bielefeld noch den Ahnungslosen gespielt hatte, sagte: «Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit Heikki. Zusammen mit dem Team werden wir alles tun, um unseren WM-Einsatz so konzentriert und zielgerichtet wie möglich zu gestalten.» Nach dem Abgang von Störenfried Alonso ist der 22 Jahre junge Brite die uneingeschränkte Nummer 1 im Team. Vom als pflegeleicht geltenden Kovalainen droht ihm politisch kein und sportlich wesentlich weniger Widerstand.
Kovalainen stellte klar, dass er sich bei dieser «unglaublich attraktiven Chance» ausschließlich aufs Fahren konzentrieren werde. In einem Team-Interview auf die Streitigkeiten mit Alonso und den Spionage-Skandal angesprochen, versicherte er: «Für politische Dinge interessiere ich mich nicht. Klar ist 2007 viel passiert, aber darauf möchte ich nicht näher eingehen.» Es stehe ihm nicht zu, darüber zu urteilen, was mit Alonso und dem Team «schief gelaufen» sei.
Nach gewissen Anlaufschwierigkeiten hatte sich Kovalainen 2007 beim enttäuschenden Titelverteidiger Renault immer stärker in Szene setzen können und mit einer beeindruckenden Leistung beim Regen-Rennen in Japan als Zweiter hinter Hamilton für den einzigen Podestplatz der Franzosen gesorgt. Als WM-Gesamtsiebter mit insgesamt 30 Punkten schlug sich der Formel-1-Frischling achtbar.
Nachdem wegen der Rückkehr des zweimaligen Weltmeisters Alonso und dem Aufstieg des Brasilianers Nelson Piquet jr. zum Stammpiloten für ihn bei Renault kein Platz mehr war, zeichnete sich Kovalainens Wechsel zu McLaren-Mercedes immer stärker ab. Der Spanier Pedro de la Rosa (36), der sich ebenfalls Hoffnungen auf das Cockpit gemacht hatte, bleibt Ersatzfahrer und wird bei der Testarbeit vom Engländer Gary Paffett (26) unterstützt.
Indes wollen nach der monatelangen Schlammschlacht und der Höchststrafe für das britisch-deutsche Team wegen des Besitzes geheimer Ferrari-Daten offensichtlich alle Verantwortlichen weiteren Schaden für die Formel 1 verhindern. Täter, Opfer und Richter sind bemüht, das Thema im neuen Jahr endgültig vom Tisch zu haben, damit sportliche Aspekte wieder in den Vordergrund rücken. «Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir uns mit der FIA darauf verständigt haben, dieses Thema nicht weiter zu kommentieren», teilte ein Mercedes-Sprecher der deutschen Presse-Agentur dpa mit, dass es über die McLaren-Stellungnahme vom Vortag hinaus keine weiteren Erklärungen gebe.
dpa, 14.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
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