Tauziehen um olympische Segel-Disziplinen

Die Segeldisziplinen bei der olympischen Regatta 2012 in Großbritannien sind zum Streitfall geworden.

 Ein Boot der Tornado-Klasse segelt bei der Kieler Woche

Die überraschenden Entscheidungen des Weltseglerverbandes (ISAF) im November gegen die schnelle Katamaran-Klasse Tornado und gegen eine moderne Gleitjolle für Frauen sowie für die Frauen-Disziplin Matchrace haben einen Proteststurm ausgelöst. Unter Führung des britischen Verbandes (RYA) formiert sich internationaler Widerstand.

Als erfolgreichster olympischer Seglerverband hat die RYA eine Petition beim Weltverband eingereicht. Dort heißt es: «Die getroffenen Entscheidungen schwächen den Segelsport und stehen auch nicht im Einklang mit den Leitlinien des Internationalen Olympischen Komitees. Das bedeutet für den Segelsport weniger Nationen und weniger junge Segler.» Der britische Verband beantragte, dass die ISAF die derzeitige Liste der olympischen Disziplinen überdenke und nicht wie vorgesehen am 18. März 2008 dem IOC mitteile. Zunächst sollten im Rahmen des Council-Treffens im März die jüngsten Entscheidungen auf den Prüfstand gestellt werden.

Unterstützt werden die Briten vom Olympic Team des Norddeutschen Ragatta-Vereins (NRV) Hamburg, dem viele namhafte deutsche Segler angehören. Nach dem derzeitigen Stand wird von den bislang elf Disziplinen nach den Olympischen Spielen in Peking eine gestrichen. Andere können ausgetauscht werden. Kritiker fragen, warum es mit dem Laser und dem Finn Dinghi weiterhin zwei Einhandklassen für Männer geben soll. «Die Diskussion ist neu eröffnet und wir werden uns die Meinungen dazu anhören und gegebenenfalls im Präsidium beraten. Doch zunächst ist die ISAF gefordert, auf die neuen Vorstöße zu reagieren, denn es geht ja um eine rechtsgültige Entscheidung», sagte DSV- Präsident Rolf Bähr der Deutschen Presse-Agentur dpa.