ToT Erding 2006 50 Jahre Bunderwehrstandort Erding

Am 19. & 21. Mai 2006 feierte der Fliegerhorst Erding zusammen mit der Stadt „50 Jahre Bundeswehrstandort Erding“. Der Zuspruch der Bevölkerung war außerordentlich hoch – geschätzte 90.000 Menschen sollen den Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von München besucht haben. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums stellte sich das Luftwaffeninstandhaltungsregiment 1 (LwInsthRgt 1) der breiten Öffentlichkeit vor. Neben einer umfangreichen technischen Ausstellung wurde ein buntes Programm für Besucher aller Altersklassen geboten. Die Geschichte des Fliegerhorstes geht weit zurück, bereits im Jahre 1956 trafen die ersten Bundeswehrsoldaten am Fliegerhorst Erding ein, der 1935 von der Luftwaffe der Wehrmacht gegründet und nach dem 2. Weltkrieg von der US-Luftwaffe übernommen wurde. Am 01. Juni 1956 wurde hier das Luftwaffenmaterialkommando aufgestellt. Seitdem gilt Erding auch als die Wiege der Luftwaffenlogistik. Hauptnutzer der Kasernenanlage ist heute das Luftwaffeninstandhaltungsregiment 1, dessen Einheiten auf die fachmännische Instandsetzung der Bundeswehr-Kampfflugzeuge spezialisiert sind. Die Jubiläumsfeiern begannen bereits am Freitag, dem 19. Mai, mit einem Festakt in der Erdinger Stadthalle, an dem etwa 250 geladene Gäste teilgenommen haben. Im Anschluss daran fand auf dem Schrannenplatz in Erding ein großer Zapfenstreich statt, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen war. Mit dieser höchsten Form der militärischen Ehrerweisung bedankte sich die Luftwaffe bei der Erdinger Bevölkerung für die vergangenen 50 Jahre. Ein Höhepunkt an diesem Tag war sicherlich das Konzert des Luftwaffenmusikkorps 1 in der Festhalle. Offizielles Ende am Sonntag wäre eigentlich um 17 Uhr gewesen, aber die Besucher blieben noch lange vor der Festhalle sitzen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass es den meisten Besuchern sehr gut in Erding gefallen hat.

Am Sonntag, dem 21. Mai, öffnete der Fliegerhorst seine Pforten. Anfangs regnete es noch etwas, aber zum Glück wurde das Wetter im Laufe des Tages besser, zum Abend hin riss sogar die Wolkendecke auf und machte Platz für die Sonne. Am Platz waren Flugzeuge aus der NATO und der Lehrwerkstatt ausgestellt. Neben zwei französischen Mirage 2000 aus Dijon und Nancy waren auch zwei F-16 aus Leeuwarden nach Erding gekommen.

Der Eyecatcher in der statischen Ausstellung war die Sea Lynx Mk.88A, die mit einem Sonderanstrich versehen war. Dabei handelte es sich um die Maschine 83+09, Super Lynx Mk88A (c/n 412) des Marinefliegergeschwaders 3 in Nordholz. Der Hubschrauber erhielt den Sonderanstrich anlässlich „50 Jahre Marine“, „25 Jahre Lynx bei der Marine“ und des damit verbundenen Flugtages beim MFG3 im August 2006. Die Lackierung beinhaltet als Motiv einen Luchs in Anlehnung an den Namen des Hubschraubertyps Lynx. Nach dem Anstrich ist die Maschine nun rund 28 kg schwerer als eine Lynx in normalem Sichtschutz.
Weitere Highlights in der Bodenausstellung waren zwei F-4 F Phantom aus Neuburg vom JG74, zwei Tornados ECR vom JaboG 32 aus Lechfeld sowie je ein Tornado vom JaboG 31 und vom AG51. Dicht belagert waren natürlich auch die zahlreichen Hubschrauber vom Typ Bo-105, CH53, UH-1D, Puma sowie eine C-160 D Transall vom LTG61 aus Landsberg a. L.

Darüber hinaus waren noch zwei ausrangierte F-104 Starfighter in Erding ausgestellt. Besonders hat uns dabei die 22+91 in der Sonderbemalung gefreut. Normalerweise steht diese Maschine in der Halle der Lehrwerkstatt, zum Flugtag wurde der Starfighter in die Bodenausstellung gezogen. Neben einem Alpha Jet der Lehrwerkstatt war auch der Prototyp des Tornado (D-9591) ausgestellt. Neben den Jets gab es zudem einige Oldtimer vom Typ Bücker Jungmann, Boeing PT 17 "Stearman" oder einige YAK-52 zu bestaunen. Und - wem der Anblick eines Tornados von außen noch nicht genug war, konnte in Halle 7 sogar im Cockpit eines Tornados Probe sitzen.

Wir hatten am Montag noch einmal die Möglichkeit, den Flyout in Erding zu besuchen. Hier konnten wir das erleben, was am Sonntag zum Tag der offenen Tür leider nicht möglich war – Action und Jetsound! Bei sommerlichen Wetter verabschiedeten sich alle Piloten von Erding mit einem fulminanten Start und mindestens einen tiefen Überflug! Mit viel Action ging somit der Tag der offenen Tür für uns zu Ende.

Wir bedanken uns an dieser Stelle beim Pressestabsoffizier Major Boehnke sowie Oberstleutnant Berg für die freundliche Unterstützung, ohne die dieser Bericht und diese Bilder nicht möglich gewesen wäre.

Fotos & Bericht: © Frank Steinkohl / www.airshow-magazin.de