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17.12.2007    11:37 Uhr Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
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Frage der Woche

Wann wurde Jesus geboren?

Fast alle Christen feiern die Geburt des Heilands am 25. Dezember. Und wir leben im Jahre 2007 nach Christus. Damit ist doch eigentlich alles klar. Oder doch nicht?
Von Markus C. Schulte von Drach

Weihnachten, Jesus, Krippe
vergrößern Wann und wo Jesus geboren wurde, steht in der Bibel - doch die Informationen sind ungenau und widersprüchlich.
Foto: ddp
 

Wann Jesus geboren wurde, weiß jedes Kind: Vor 2007 Jahren, am 25. Dezember, und zwar in einem Stall in der Stadt Bethlehem in Judäa (Westjordanland), etwa zehn Kilometer von Jerusalem entfernt.

Deshalb feiern die gläubigen Christen unter uns schließlich am Abend des 24. Dezember sowie den zwei folgenden Tagen die Ankunft des Messias. (Alle anderen, die sich den Traditionen des christlichen Abendlandes verbunden fühlen, feiern natürlich auch, beschränken sich jedoch darauf, Geschenke auszutauschen und nett zueinander zu sein.)

Aber kam Jesus tatsächlich in diesem Jahr, an diesem Tag und an diesem Ort zur Welt?

In der Bibel steht kein Geburtsdatum. Es gibt nur einige Hinweise, an denen wir uns orientieren müssen.

Zum Beispiel im Evangelium nach Matthäus. Demnach wurde Jesus während der Regentschaft des Königs Herodes geboren. Um die Zeit der Geburt zog ein Stern seine Bahn am Himmel des Nahen Ostens. Und diesem waren drei Weise aus dem Morgenland bis zu einem Haus in Bethlehem gefolgt, wo sie ein neugeborenes Kind fanden (Matthäus 2,1-2).

Einige Zeit darauf ließ Herodes - es muss übrigens Herodes der Große gewesen sein - ein Massaker unter allen Kindern in und um Bethlehem anrichten, die zwei Jahre oder jünger waren (Matthäus 2,16).

"Es begab sich aber zu der Zeit"

Einige Hinweise lassen sich auch beim Evangelisten Lukas finden. "Es begab sich aber zu der Zeit", so berichtete er, "dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef (der Ehemann von Maria, der Mutter Jesu, Anm. d. R.) aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war . . ." (Lukas 2,1-4)

Dort angekommen, fanden Josef und Maria bekanntlich keinen Platz in den Herbergen. Nach der Geburt wickelte Maria Jesus in Windeln und legte ihn in eine Krippe - was den Verdacht nahe legt, dass das Paar in einem Stall Zuflucht gefunden hatte.


Und als Jesus "auftrat", wie Lukas nach Luthers Bibel-Übersetzung den Beginn seiner Laufbahn als Prediger bezeichnete, war er "etwa dreißig Jahre alt" (Lukas 3,23). Das aber geschah, nachdem er sich von Johannes dem Täufer hatte taufen lassen. Dieser wiederum hatte seine Mission "im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius" begonnen (Lukas 3,1).

Eindeutigere Hinweise auf den Zeitpunkt der Geburt oder das Alter Jesu in historisch überprüfbaren Zeiträumen findet man im Neuen Testament, das erst etliche Jahrzehnte nach dem Tode Jesu verfasst wurde, nicht. Die Evangelisten Markus und Johannes und auch die Briefe des Paulus', die etwas älter sind, ignorierten dieses Thema vollständig.

Wir wissen jedoch über die von Matthäus und Lukas angesprochenen historischen Personen wie Herodes, die römischen Kaiser Augustus und Tiberius, den Statthalter Pilatus und andere Personen ganz gut Bescheid. Gut genug für eine grobe Einordnung des Geburtsjahrs von Jesus.

So starb Herodes der Große nach unserer Zeitrechnung im Jahre vier vor Christus. Sollte er sich Sorgen gemacht haben über die Ankunft eines anderen Königs der Juden, von dem ihm die Weisen aus dem Morgenland berichtet hatten, dann muss Jesus einige Jahre vor der Zeitenwende auf die Welt gekommen sein.

Was hatte es mit dem Stern von Bethlehem auf sich? Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.


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Kommentare

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18.12.2007 10:03:51

freier.franke: Ich glaube,

daß es gar nicht so wichtig ist exakt zu wissen, wann Jesus (und auch exakt wo) geboren wurde, sondern wichtig ist nur, DASS er geboren wurde.
Er gab der Menschheit sehr viel und opferte für seine religiösen und menschlichen Ideen sogar sein Leben. Alleine das verdient schon Bewunderung und auch Verehrung.


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17.12.2007 16:24:48

denberghoch: Lustloser Kommentar, der Fünfundzwanzigste

Kaum spricht man vom Jesus...:)



Anmerkung für SZ:
Dieser lustlose Kommentar erfolgt stellvertretend für zahlreiche geschätzte Kommentatoren, die sich über www.szenso.de auf einen Kommentarverzicht aus Protest über die neuen SZ-öffnungszeiten verständigt haben.
Ich respektiere den Schritt und bedauere seither den Verlust der Vielfalt und Qualität in den Foren.


8 Besucher haben diesen Kommentar bewertet



17.12.2007 16:23:28

denberghoch: Lustloser Kommentar, der Vierundzwanzigste @curiosus

Sie meinen als lebender Beweis für die Wiederauferstehung?


Anmerkung für SZ:
Dieser lustlose Kommentar erfolgt stellvertretend für zahlreiche geschätzte Kommentatoren, die sich über www.szenso.de auf einen Kommentarverzicht aus Protest über die neuen SZ-öffnungszeiten verständigt haben.
Ich respektiere den Schritt und bedauere seither den Verlust der Vielfalt und Qualität in den Foren.


8 Besucher haben diesen Kommentar bewertet



17.12.2007 16:20:20

benutzer1100: @Curiosus:

"Wo ist... ...der Kommentar von Benutzer1000? *g* "


Hier, bitte:

Ein SZ-Artikel der sehr liebevoll geschrieben ist.
Gefällt mir gut, auch die Aussage mit den Feiern
zu den drei verschiedenen Terminen ist in Ordnung.

Ist halt ein schönes Fest für Kinder......


5 Besucher haben diesen Kommentar bewertet



17.12.2007 16:15:05

rst2007:

der 25.12. ist es geworden, um in konkurrenz zu den vielen heidnischen festivitäten zur wintersonnwende zu treten; das datum von jesu geburt ist also politisch. und das geburtsjahr: ich hab da mal was mit 7 nach Christus gelernt, also könnten wir dieses jahr das 2000 jährige jubiläum feiern. aber da ja alles hier spekulation ist, lassen wirs, wie es sich seit jahrhunderten eingebürgert hat. zumindest das höchste fest der christenheit (karfreitag, ostern) lässt sich datumsmäßig genau eungrenzen, weihnachten ist dagegen das kommerziell wichtigste fest.


5 Besucher haben diesen Kommentar bewertet


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