Auftragsstau bei der Telekom

Die Deutsche Telekom kommt bei der Bearbeitung ihrer Aufträge nicht hinterher und behindert den Boom auf dem DSL-Markt - das behauptet die Bundesnetzagentur. Tausende Aufträge seien in der Warteschleife.

"Es gibt einen großen Auftragsstau bei der Bestellung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL)", sagte der Präsident der Netzagentur Matthias Kurth am Dienstag. Die TAL wird von der Telekom gestellt und bildet den direkten Zugang zum Endkunden.

VATM spricht von 100.000 nicht bearbeiteten TAL-Aufträgen. Die Telefonabieter Arcor und Telefonica haben bei der Netzagentur Beschwerde eingelegt. Die Telekom weist die Vorwürfe zurück.

Die Bundesnetzagentur fordert, die angefallenen Aufträge so schnell wie möglich abzuarbeiten. Wechselbereite Kunden dürften nicht abgeschreckt werden.

Die Netzagentur geht davon aus, dass bis zum Jahresende bis zu 20 Millionen schnelle Internetzugänge geschaltet sind. Der Großteil entfällt dabei auf die von den Telekomfirmen forcierte DSL-Technik, nur ein kleiner Teil auf die TV-Kabelnetzanbieter.

"Deutschland gehört damit hinsichtlich der Breitbandversorgung zu den führenden Flächenländern", sagte Kurth. Mit deutlichem Abstand würden andere EU-Länder folgen. Die EU-Kommission hat wiederholt den mangelnden Wettbewerb auf dem deutschen DSL-Markt kritisiert und eine zentrale Regulierungsbehörde für Europa gefordert.