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Türkische Truppen dringen in den Irak ein

In der Nacht auf Dienstag haben 300 türkische Soldaten die Grenze in den Nordirak überschritten. Tausende Menschen sind auf der Flucht. US-Außenministerin Condoleezza Rice ist unterdessen in die nordirakische Stadt Kirkuk gereist.

Die türkischen Soldaten hätten die Grenze in der Nacht auf Dienstag rund 120 Kilometer nördlich von Erbil in der Nähe der Grenze zum Irak überschritten. Das sagte ein Sprecher der kurdischen Peschmerga-Miliz. Die Truppen seien drei Kilometer weit in den Irak eingedrungen. Irakischen Militärkreisen zufolge handelt es sich dabei um 300 Soldaten, die bis zum Dienstagmorgen bis in die Region Gali Rasch vorgerückt sind. Sie seien nur leicht bewaffnet, Berichte über Kämpfe gebe es nicht.

Bis zu 100.000 türkische Soldaten halten sich an der Grenze zum Irak auf
 Bis zu 100.000 türkische Soldaten halten sich an der Grenze zum Irak auf

Bereits am Wochenende hatte die Türkei Angriffe auf den Nordirak geflogen. Es war die größte türkische Luftoffensive gegen die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) seit Jahren. Ziel waren nach Militärangaben Stellungen der PKK in der Grenzregion und in den Kandil-Bergen.

Nach Angaben des Uno-Flüchtlingswerks sind etwa 1800 Menschen auf der Flucht. Eine Frau sei ums Leben gekommen, mehrere Menschen seien verletzt worden.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die Angriffe als Erfolg. Die Türkei behält sich Militäreinsätze gegen die PKK auf irakischem Gebiet vor, da ihrer Ansicht nach die Rebellen den Nordirak als Rückzugsgebiet nutzen, um Angriffe auf die Türkei vorzubereiten. Insgesamt hat die türkische Armee in der Region bis zu 100.000 Soldaten zusammengezogen.

Condoleezza Rice trifft Lokalpolitiker in Kirkuk

US-Außenministerin Rice ist unterdessen zu einem aus Sicherheitsgründen vorab nicht angekündigten Besuch in die nordirakische Vielvölkerstadt Kirkuk gekommen. Dort traf sie sich mit 35 Vertretern aller ethnischen und religiösen Gruppen der Stadt. Auf der Tagesordnung stehen das geplante Referendum über die Eingliederung der Stadt und ihrer Ölfelder in das kurdische Autonomiegebiet, die Gründung eines "Komitees des Erwachens" für den Kampf gegen die El-Kaida-Terroristen sowie der Konflikt zwischen der Türkei und den Kämpfern der radikalen Kurdenpartei PKK im Nordirak.

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Lokalpolitiker, die an einem Treffen mit Rice im Gebäude der Provinzverwaltung teilnahmen, sagten, auch sie hätten zunächst nicht gewusst, dass sie die Rice treffen sollten. "Wir wurden zu einem Gespräch mit einem hochrangigen US-Beamten eingeladen. Die Araber unter uns wurden gebeten, in traditioneller Tracht zu erscheinen." Rice hatte den Irak zuletzt im vergangenen September besucht. Damals hatte sie gemeinsam mit Präsident George W. Bush Mitglieder des "Komitees des Erwachens" der Anbar-Provinz getroffen.

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ap, 18.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa

 

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