Wirtschaftsminister Alois Riehl (CDU) genehmigte den Bau einer zusätzlichen Landebahn im Nordwesten des Airports und einen dritten Terminal. "Nur dadurch bleibt Frankfurt eine der acht weltweit wichtigsten Drehscheiben der Luftfahrt", sagte Rhiel.
Anders als von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) versprochen, wird es jedoch kein absolutes Nachtflugverbot geben. Lufthansa, der wichtigste Kunde des Airportbetreibers Fraport, hatte mit Klage gedroht. Nun dürfen von Linien, die in Frankfurt ihren Heimatstandort haben, zwischen 23 Uhr und 5 Uhr im Jahresdurchschnitt höchstens 17 Flüge pro Nacht ein- und abgehen. Nach Angaben des Ministeriums waren es 2006 zu dieser Zeit durchschnittlich 41 Flüge.
Um dem nächtlichen Fluglärm einzuschränken, dürfen zwischen 22 Uhr und 6 Uhr im Jahresdurchschnitt insgesamt 150 Flieger starten und landen. Zudem gebe es für die neue Bahn im Nordwesten des Flughafens ein komplettes Landeverbot zwischen 23 Uhr und 5 Uhr.
Lufthansa sprach von einem wichtigen Signal für den Standort Frankfurt. Der Wermutstropfen: "Wir haben eine größere Zahl von Nachtflügen erwartet", sagte ein Sprecher. Das Unternehmen wolle den Beschluss in den kommenden Wochen prüfen.
SPD und Grüne warfen Koch wegen des eingeschränkten Nachtflugverbots Wortbruch vor. CDU und FDP argumentierten hingegen, dass der Planfeststellungsbeschluss mit einem totalen Verzicht auf Nachtflüge nicht rechtssicher wäre.
Fraport-Chef Wilhelm Bender geht davon aus, dass gegen den Beschluss beim Verwaltungsgericht Kassel Klagen eingereicht werden. Er sehe dem jedoch gelassen entgegen.
Die von vielen Gegnern bekämpfte Erweiterung des größten deutschen Flughafens gilt derzeit als größtes privat finanziertes Investitionsvorhaben in Deutschland und wird rund 4 Mrd. Euro kosten. Fraport erhofft sich von den zusätzlichen Kapazitäten einen Anstieg des Passagierwachstums um knapp zwei Drittel bis zum Jahr 2020.
Das Projekt war vor gut zehn Jahren angestoßen worden. Die Erweiterung des Flughafens ist nötig, weil der Betrieb mittlerweile am Rande seiner Kapazitäten angelangt ist. Ursprünglich sollte die neue Landebahn 2006 fertig sein, mittlerweile gehen die Planer eher von 2011 aus.
Eine weitere Verzögerung drohte zuletzt durch die Beseitigung von Hindernissen am Chemiewerk Ticona, das an der künftigen Einflugschneise liegt. Fraport hatte sich jedoch bereiterklärt, 650 Mio. Euro zu zahlen, damit die Fabrik bis 2011 komplett verlagert wird.
FTD.de, 18.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland
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