Die Jubiläumsshow im schönen Salon de Provence

50 ans


Herzlich Willkommen beim ersten großen Meeting im Jahre 2003. Die Patrouille de France feierte am 17.+ 18.Mai 2003 mit über 100.000 Zuschauern und den besten Teams aus Europa ihren "50.Geburtstag" und auch der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite. Sonne satt bei 25 Grad und ein 5stündiges Flugprogramm vom Feinsten. Aber nicht nur in der Luft gab es einiges zu bestaunen, auch das Rahmenprogramm hatte es in sich. Bevor wir uns aber der Show widmen, hier noch einige Fakten zur Geschichte der PaF.
Es ist irgendwie einleuchtend: Der Kommandant der ersten Kunstflugformation in Frankreich kann nur Amoureaux geheißen haben. Dort rangiert eben die Liebe allemal auf gleicher Höhe mit dem Spaß am Fliegen und wenn der Meister der 1931 gegründeten " Patrouille d'Etampes" mit ihren drei 230er "Moranes" ein "A" zuviel in der Liebe hat, das "O" der Kunstfliegerei hatte er als Captaine jedenfalls im kleinen Finger. Nach der·"Patrouille d'Etampes" kam die "Patrouille Weiser". Sie hatte nicht nur "Moranes 325" und "Spads 510", sondern auch noch den Luftfahrtpionier A.Pagoud, der sich nicht nur in Fliegerkreisen mit einem erstmals geflogenen Looping anno 1913 unsterblich gemacht hatte.
Der zweite Weltkrieg zwang die Franzosen unter anderem auch zu einer Pause im Kunstflug. Danach schossen die Teams nur so in die Luft. Verschiedene Jagdgeschwader der Französischen Luftstreitkräfte (Armee de l'Air) - etwa das Zweite, Dritte und Vierte - hatte eigene Kunstflugtruppen, die mit De Havilland DH-100 "Vampire" oder F- 86G "Thunderjets" unterwegs waren. Die offizielle "Patrouille de France" war 1953 das 3.Geschwader in Reims. Die Ehre währte allerdings nur das Jahr 1953 über, 1954 wanderte der Titel an das 2.Geschwader in Dijon, dessen "fliegende Kisten" Jäger des Typs "Ouragan" waren. Bis 1964 gab es viele Verbände, die die Bezeichnung Patrouille de France führten: Das 12.Geschwader in Cambrai auf "Ouragan" und "Mystere IV", das 4.Geschwader in Bremgarten ebenfalls auf "Ouragan", das 2.Geschwader in Dijon mit "Mystere IV", das mit fünf, sieben und zwölf Maschinen aufstieg, zuletzt das 7.Geschwader in Nancy mit sieben "Mystere IV".
Der Verteidigungsminister entschied aber am 10.Februar 1964, daß nur ein Verband - die "Patrouille de France", als Teil der Luftwaffenschule in Salon-de-Provence stationiert - in Hinkunft Formationskunstflug öffentlich vorführen sollte. Die Piloten sollten mit Fouga Magister CM-170 ausgerüstet werden und zu sechst, neunt oder elft in die Luft gehen. Die Standard-Formation bestand aus sieben Flugzeugen und zwei Solomaschinen. Die Fougas blieben 16 Jahre lang im Dienst und brachten es auf 810 Vorführungen. Im Jahr 1981 erfolgte dann der Umstieg auf den "Alpha Jet".
Seither besteht die Formation aus acht Flugzeugen, davon sind zwei Solo-Maschinen. Die Übertragung dieser Aufgabe an die Flugschule hatte zur Folge, daß seither die Geschwader ihre Piloten in diese Staffel einbringen. Üblicherweise bleiben sie drei Jahre beim Verband, wo sie dann 35 bis 45 Mal im Jahr auf Airshow-Tour zu sehen sind.

Die Airshow

Am Freitag gab es ein freies Training für die Teams um sich mit der Lage und den Fixpunkten vertraut zu machen, der Samstag war ein Media-Day und galt der Presse und den Angehörigen der Armee de l' Air. Daß an einem solchen Tag der hohe Staatsbesuch nicht fehlen durfte, verstand sich von selbst. Jacques Chirac wurde mit einem Learjet eingeflogen und gratulierte persönlich den Piloten der PaF.  
Ansonsten sah man an diesem Wochenende alles was Rang und Namen hatte, Michele Alliot-Marie (Ministre de la Défense), Adriana Karembeu (Mannequin), Prince Albert von Monaco & die Piloten der PaF aus 1953 (Jean Villain, Jean Dellac, Pierre Delachenal, Jean Petit) um nur mal einige zu nennen!  

Die Eröffnung um 13:30 durch die Patrulla Aguila

Display-Team "Iskry"

Das polnische Display-Team "Iskry" wurde am 16.Februar 1969 gegründet. Da es sich hier um den gleichnamigen Trainer TS-11 Iskra handelt, erhielt das Team auch den Namen "ISKRY". Kaum hatte man sich an den Namen gewöhnt, wurde er auch wieder geändert. Da der Diamant die Grund/Hauptformation vom Team war, erhielten sie den Namen "Rombik" (engl. Diamond).
Die ersten Piloten waren: Capt. Janusz Lodzinski (Leader), Capt. Edmund Wujec (Right Wing), Capt. Kazimierz Kuzniar (Left Wing), Capt. Jan Karpinski (Slot), Capt. Taeusz Mielnik ( Reserve Pilot) und den beiden Solisten Capt. Albin Kossek und Lt. Kazimierz Dygant.
Wie alle Jet-Teams, wurde auch das Rombik-Team nicht von Rückschlägen verschont. Während einer Show am 05.Oktober 1969 hatte Pilot Maj. Albin Kossik große Probleme mit seiner Maschine. Das Triebwerk fiel aus und Maj. Kossik mußte sich in kurzer Zeit zwischen einer Notlandung und einem Ausstieg entscheiden. Er landete den Iskra-Trainer am Anfang der Landebahn ohne Fahrwerk!
Im Jahre 1981 wurde das Team wegen politischer Unruhen gegroundet und hatte schließlich am 15.Juli 1984 wieder den ersten Auftritt in Poznan (PL). Bis 1989 gab es viele Änderung im Team bis sie schließlich wieder mit sechs Maschinen ihre Vorführungen gaben. Das Rombik-Team erhielt anschließend den Namen "ISKRY" zurück. Bei einer Airshow 1991 in Poznan gaben die Iskry's ihre erste Vorführung unter den neuen Namen und mit sechs Maschinen. Die große Attraktion war die Bemalung des Trainer. In polnischen Landesfarben rot und weiß glänzte das Team am Airshow-Himmel. Seit dem 3.Mai 1993 wurde das Team dann auf neun Maschinen aufgestockt. Am 11.November 1998, kurz vor der Air Parade am "Independence Day" in Warschau kam es zur großen Katastrophe. Capt. Mariusz Oliwa und Capt. Tomasz Oajorek No5, stürzten nach wenigen Minuten ab und wurden getötet. Es war der letzte Start dieses Flugzeugtyps und der Iskry's.
Nach Strukturänderungen in der Air Force wurde das Team im Jahre 2000 von Radom nach Deblin verlegt. Womit keiner mehr gerechnet hatte, geschah am 17.Juni 2000. Mit neuen Piloten und frischen Elan kamen die Iskry's zurück und begeisterten auch das französische Publikum. Beim RIAT 2003 in Fairford werden sie den Enthusiasten wieder eine Kostprobe ihrer Qualität zeigen, hoffentlich dann aber mit der notwendigen Sorgfalt bei der Mindestflughöhe! Hier in Salon gab es für das Team nur zwei vollständige Vorführungen (Freitag & Samstag). Bei der Show am So

Die Iskras in ihren Landesfarben

Marche Verte

Patrouille Suisse

Die Patrouille Suisse ist seit 1964 die offizielle Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe. Sie ist das Aushängeschild der Schweizer Armee im In- und Ausland. Die Piloten in diesem Jahr sind: Tiger zero (Commander) Daniel Hösli, Tiger uno (Leader) Daniel Stämpfli, Tiger due (Right wing) Thomas Peier, Tiger tre (Left wing) Nicolas Mauron, Tiger quattro (Slot) Nils Hämmerli, Tiger cinque (2nd solo) Daniel Siegenthaler, Tiger sexi (1st solo) Marcel Mühlethaler. Der Sprecher im französisch sprachigen Raum ist Alban Wirtz.

Red Arrows

Was wäre eine Geburtstagsparty ohne den "Reds". Das Programm der "Red Arrows" ist einzigartig und faszinierend. Die neun Maschinen fliegen in einem Diamant, aus dem sich praktisch alle Formationen entwickeln, wobei die Flugzeuge Nummer Sechs und Sieben die Solonummern ausführen. Was das Ganze so spektakulär macht, ist die niedrige Höhe, in der die Figuren geflogen werden. Die Piloten der "Red Arrows" kommen allesamt aus Jagdverbänden der RAF , die sie normalerweise für zwei bis drei Jahre zum Kunstflugteam abstellen. Die Neuen stoßen am Ende der Saison zur Staffel. Dann haben sie viel Zeit zum Trainieren. Vier mal täglich steigen sie zuerst in kleinen Formationen auf, nach und nach formieren sich alle neun Maschinen. Mit dem Flug ist aber erst die halbe Arbeit getan. Wieder am Boden, werden die mit Video-Kameras aufgezeichneten Flüge analysiert, studiert, kritisiert. Die Briten haben etwas übrig für Präzision. Das einzig Angenehme an der Ausbildungszeit der "Reds" ist die Umgebung. Diesen Feinschliff holen sich die "Arrows" dann auf Zypern. Bedingt durch den Irak Krieg war das Team mit ihrem Springhawk-Training im zeitlichen Verzug. Nach 3 Wochen harter Arbeit erfolgte erst am 14. Mai der PDA-Day (Public Display Authority Day). Das Team absolvierte dann am 16.Mai noch eine Vorführung auf Zypern und flog am Samstag über Italien nach Salon de Provence.

Frecce Tricolori

Neben den zahlreichen Jet-Teams gab es dann noch einige Leckerbissen in Form von Motorkunstflug der "Champion d'Europe" mit Cap 232, Sukhoi 26 & Sukhoi 31, oder der Patrouille Cartouche Doré.

Patrouille de France

Um 18.00 Uhr bei traumhaftem Sonnenlicht kamen die Geburtstagskinder zu ihrer langersehnten Vorführung. Nachdem im letzten Jahr die PaF von einigen Nackenschlägen und Pech nicht verschont blieb, zeigte sie bisher im Jubiläumsjahr eine absolute Topleistung.

Mit einem grandiosen Abschluß endete der fliegerische Teil vom Meeting in Salon. Auch für uns war diese Reise ein voller Erfolg. Schon die An- und Abreise war streßfrei, denn wir hatten uns diesmal für einen Flug entschieden. Am Freitag hatten wir schon die Möglichkeiten gehabt dem freien Training beizuwohnen. Am Samstagabend gab es im Hangar eine Show, die im Fernsehen live ausgestrahlt wurde. Man brauchte nur gutes Sitzfleisch, denn diese Präsentation mit Interviews, Ehrengäste und Livemusik dauerte 2,5 Std. Am Sonntagabend gab es dann die klassische Pilotenparty. Am Montagvormittag besuchten wir erneut die Base, denn es warteten die Abflüge der Teams auf uns.

Mit diesen Bildern verabschieden wir uns vom Meeting in Salon de Provence. Mein persönlicher Dank geht an das gesamte Presseteam für die freundliche Unterstützung und an Colonel Jean Marie PARTIOT, Relations extérieures, Ecole de làir. Ihm verdanken wir den Besuch der OPS-Zone am Montag.
Die nächsten Highlights stehen schon vor der Tür, die Open Dagen in Twenthe am 20.+21.Juni und die große Airshow in Zeltweg nur eine Woche später.
Bleiben Sie uns gewogen.

Fotos & Bericht: Jürgen Moll / www.airshow-magazin.de