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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Bonn

Stadtwappen
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Stadtwappen

Bonn, Bundesstadt Bonn, kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen, zwischen Ville und Siebengebirge an der Südspitze der Niederrheinischen Bucht, 311 000 Einwohner. Bonn war bis zu deren Umzug nach Berlin 1999 Sitz des Deutschen Bundestages und des Bundesrates, der Bundesregierung sowie zahlreicher nachgeordneter Bundesbehörden und der diplomatischen Vertretungen; zahlreiche Bundesbehörden sind weiterhin in Bonn, u. a. Dienstsitze der Ministerien, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Bundesämter für Naturschutz und für Bauwesen und Raumordnung, für Sicherheit in der Informationstechnik; zahlreiche Museen; Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Mittelrheinische Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, Max-Planck-Institute für Radioastronomie und Mathematik, Institut für Umwelt und Menschliche Sicherheit (Filiale der Universität der Vereinten Nationen), Bibliothekarschule und Sternwarte, außerdem Deutsch-Amerikanisches Akademisches Konzil, Niederlassung der Tokioter Waseda-Universität sowie Internationales Konversionszentrum Bonn; seit 1996 mit dem Sitz zahlreicher UN-Einrichtungen erste deutsche UNO-Stadt. 2003 beschloss die Bundesregierung den Ausbau eines UN-Campus. Der Dienstleistungssektor ist der wichtigste Wirtschaftsbereich, zunehmend Bedeutung als Standort für Banken und Telekommunikation, Sitz der Deutschen Post AG; Leichtmetall-, chemisch-pharmazeutische, Kunststoff-, Druck- und keramische Industrie; Likör- und Süßwarenherstellung, Fahnenfabrik, Orgelbau; Fremdenverkehr.

Stadtbild:

Spätromanisches Münster (11. Jahrhundert folgende), gotische Minoritenkirche (1274–1317), Jesuitenkirche (1686–1717); kurfürstliche Residenz (1697–1702; heute Universität), Poppelsdorfer Schloss (1715–56), Rathaus (1737/38). Aus dem 20. Jahrhundert stammen u. a. Villa Hammerschmidt, Bundeshaus (1930–33 als Pädagogische Akademie, als Sitz des Bundestages 1949 erweitert, 1988–92 Umbau), Beethovenhalle (1956–59), Stadttheater (1962–65), Abgeordnetenhaus (1966–69), Stadthaus (1973–78), Bundeskanzleramt (1974–76), Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (1989–92), Kunstmuseum (1992), Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1989–94), Rheinisches Landesmuseum Bonn (1967, Neueröffnung 2003), »Posttower« (2000–02). In Bonn-Bad Godesberg Kurbetrieb mit Heilquelle; Kurhaus (Redoute, um 1790 bis um 1820) und Anlagen.

Geschichte:

Ursprünglich römisches Legionslager (Castra Bonnensia, 69 n. Chr. erwähnt); um 450 von den Franken erobert. Im Mittelalter entwickelte sich die Stadt jedoch außerhalb des Lagers um das heutige Münster; um 1100 ummauert (1244 erweitert). 1286 Bildung eines Stadtrats. Im 16. Jahrhundert Hauptstadt Kurkölns; mit diesem 1815 zu Preußen.‑– Bonn war 1949–90 Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Am 20. 6. 1991 entschied der Deutsche Bundestag, nach einer Übergangszeit den Sitz von Parlament und Regierung von Bonn nach Berlin zu verlegen (1999 erfolgt; Bundesrat 2000).

Sekundärliteratur: Bonn. Bundesstadt am Rhein, bearbeitet v. F. Brüse u. a. (1994); M. v. Rey: Bonner Stadtgeschichte kurzgefasst (2001); Kurskorrektur. Architektur u. Wandel in Bonn, hg. v. J. Damm u. K. Eßer (2002).

Weiterführende Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT

  • Im Beamtenzoo (34/2006)
    Bonn gefällt sich als Deutschlands vergessene Hauptstadt. Wer aber Karriere machen will, der muss hier weg.
  • Bonn 1963 (49/2006)

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