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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Brentano

Clemens Brentano
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Franz Brentano
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Franz Brentano
Lujo Brentano
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Lujo Brentano

Brentano,

Inhaltsverzeichnis

Bernard von, Schriftsteller, * Offenbach am Main 15. 10. 1901, † Wiesbaden ...

1) Bernard von, Schriftsteller, * Offenbach am Main 15. 10. 1901, † Wiesbaden 29. 12. 1964, Bruder von 5); schrieb v. a. sozialkritische Romane, so den Familienroman »Theodor Chindler« (1936) und Essays.

Bettina, Arnim, Bettina von.

2) Bettina, Arnim, Bettina von.

Clemens, Schriftsteller, * Ehrenbreitstein (heute zu Koblenz) 9. 9. 1778, † Aschaffenburg ...

3) Clemens, Schriftsteller, * Ehrenbreitstein (heute zu Koblenz) 9. 9. 1778, † Aschaffenburg 28. 7. 1842; Sohn eines italienischen Kaufmanns und der Maximiliane La Roche, Bruder von Bettina von Arnim; ⚭ 1803 mit Sophie Mereau (* 1770, † 1806). Brentano ist neben Achim von Arnim ein Hauptvertreter der jüngeren deutschen Romantik. Er trat in Jena mit dem Kreis der Frühromantiker in Verbindung (»Godwi«, Roman, 1801). Mit Achim von Arnim gab er 1805–08 in Heidelberg die Volksliedersammlung »Des Knaben Wunderhorn« heraus, wurde 1809 in Berlin mit Arnim, F. Fouqué und H. von Kleist Mitglied der »Christlich-Teutschen Tischgesellschaft«, lebte später auf dem Familiengut in Böhmen sowie in Wien, Berlin, Frankfurt am Main und München. Durch Luise Hensel wandte er sich 1817 einem mystischen Katholizismus zu; so zeichnete er nach dem Tod der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick deren Visionen auf (»Das bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi«, 1833). Als Lyriker steht Brentano mit seinen rhythmischen und musikalischen Versen ebenbürtig neben E. Mörike und J. von Eichendorff. Ebenso kunstvoll gestaltet sind seine Märchen und Erzählungen (»Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl«, 1817; »Die mehreren Wehmüller und ungarischen Nationalgesichter«, 1817; »Gockel, Hinkel und Gackeleia«, 1838); die größeren Werke blieben Fragment (u. a. »Romanzen vom Rosenkranz«, 1852). Brentano schrieb auch Dramen (»Ponce de Leon«, 1804; »Die Gründung Prags«, 1815).

Sekundärliteratur: Hartwig Schultz: Schwarzer Schmetterling. Zwanzig Kapitel aus dem Leben des romantischen Dichters Clemens Brentano (Neuausgabe 2002); derselbe:  »Unsre Lieb aber ist außerkohren«. Die Geschichte der Geschwister Clemens und Bettine Brentano (2004).

Franz, Philosoph, * Marienberg (heute zu Osterspai, bei Boppard) 16. 1. 1838, ...

4) Franz, Philosoph, * Marienberg (heute zu Osterspai, bei Boppard) 16. 1. 1838, † Zürich 17. 3. 1917, Bruder von 6), Neffe von 3); 1864 zum Priester geweiht; war nach seinem Kirchenaustritt 1874–95 Professor für Philosophie in Wien. Grundwissenschaft im Rahmen seiner Philosophie ist die Psychologie, die das Wesen des Bewusstseins in seiner Bezogenheit auf Objekte (Intentionalität) versteht. Er beeinflusste besonders die Phänomenologie (Lehrer E. Husserls) und die Gegenstandstheorie, mit seinen Untersuchungen zur Logik der Sprache auch die Entwicklung der analytischen Philosophie und ihre Sprachtheorie.

Werke: Psychologie vom empirischen Standpunkt (1874); Vom Ursprung sittlicher Erkenntnis (1889).

Sekundärliteratur: E. Tiefensee: Philosophie u. Religion bei Franz Brentano. 1838–1917 (1998).

Heinrich von, Politiker, * Offenbach am Main 20. 6. 1904, † Darmstadt ...

5) Heinrich von, Politiker, * Offenbach am Main 20. 6. 1904, † Darmstadt 14. 11. 1964, Bruder von 1); Rechtsanwalt, 1945 Mitgründer der CDU in Hessen, war 1949–55 und 1961–64 Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag sowie 1955–61 Außenminister.

Lujo, eigentlich Ludwig Josef Brentano, Volkswirtschaftler, * Aschaffenburg 18. 12. 1844, † ...

6) Lujo, eigentlich Ludwig Josef Brentano, Volkswirtschaftler, * Aschaffenburg 18. 12. 1844, † München 9. 9. 1931, Bruder von 4), Neffe von 3); Professor u. a. in Wien, Leipzig, München, neben G. Schmoller und A. Wagner führender Vertreter des Kathedersozialismus, Mitbegründer des Vereins für Socialpolitik (1872); trat u. a. für Gewerkschaften und Freihandel ein.

Werke: Die Arbeitergilden der Gegenwart, 2 Bände (1871–72), Eine Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung Englands, 3 Bände (1927–29).