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Geheime Staatspolizei
Geheime Staatspolizei, Kurzwort Gestapo, in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland die politische Polizei; seit 1933 Instrument der nationalsozialistischen Diktatur und darüber hinaus ihrer Besatzungspolitik während des Zweiten Weltkrieges.
Im Juni 1933 durch H. Göring nach Umformung der politischen Polizeiorgane der Weimarer Republik eingerichtet und (ab 1934) H. Himmler unterstellt, seit 1936 reichseinheitlich organisiert, wurde die Gestapo 1939 in das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) als dessen wichtigste Abteilung (Amt IV) eingegliedert. Ihre Aufgabe war es, alle »staatsgefährlichen Bestrebungen« zu erforschen und zu bekämpfen, gegen Verdächtige »Schutzhaftbefehle« zu erstellen und die Betroffenen in die KZ einzuweisen. Ihr unterstand zugleich auch der Inspekteur der Konzentrationslager. Im Zweiten Weltkrieg steigerte sich der Terror der Gestapo; sie richtete eigene Arbeitserziehungslager ein, war für die Bewachung der ausländischen Zivilarbeiter (Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene) zuständig, beteiligte sich an Deportationen sowie an der Einweisung von Juden, Zigeunern (Sinti und Roma), Homosexuellen, Widerstandskämpfern u. a. in die KZ und nahm Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren vor. Im Prozess vor dem Internationalen Militärtribunal in Nürnberg (1945/46) wurde die Gestapo zur »verbrecherischen Organisation« erklärt. – Neuere Forschung betont die funktionale Abhängigkeit der personell eher schwach ausgestatteten Gestapo von dem weit verzweigten Netz freiwilliger Denunzianten in der deutschen und der Bevölkerung der besetzten Gebiete.
Sekundärliteratur: R. Gellately: Die Gestapo u. die deutsche Gesellschaft. Die Durchsetzung der Rassenpolitik 1933–1945 (aus dem Englischen, 21994); Die Gestapo. Mythos u. Realität, hg. v. G. Paul u. K.-M. Mallmann (Neuausgabe 2003).
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