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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Genscher

Genscher, Hans-Dietrich, Politiker, * Reideburg (heute zu Halle [Saale]) 21. 3. 1927; Rechtsanwalt, schloss sich politisch der LDPD an, geriet jedoch in Konflikt mit deren politischen Kurs und ging 1952 in die Bundesrepublik Deutschland. Er wurde dort Mitglied der FDP, 1965 Mitglied des Bundestags (bis 1998). 1962–64 war Genscher Bundesgeschäftsführer der FDP, 1965–69 parlamentarischer Geschäftsführer ihrer Fraktion im Bundestag, 1968–74 stellvertretender Bundesvorsitzender, 1974–85 Bundesvorsitzender der FDP. Nach Bildung der sozialliberalen Koalition (SPD/FDP) war er 1969–74 zunächst Innen-, ab 17. 5. 1974 Außenminister und Stellvertreter des Bundeskanzlers (Vizekanzler). Auf der Basis der Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in das westliche Bündnissystem und die Europäische Gemeinschaft entwickelte Genscher gegenüber den kommunistischen Staaten Europas eine Linie des Ausgleichs im Ost-West-Konflikt. Gegen starke innerparteiliche Widerstände setzte er im Herbst 1982 den Koalitionswechsel seiner Partei (von SPD zu CDU/CSU) durch. Genscher hatte 1989/90 maßgeblichen Anteil an der Akzeptanz der Wiedervereinigung Deutschlands bei den Bündnispartnern und Nachbarstaaten und förderte 1990–92 gegen Widerstände anderer europäischer Regierungen die nationalen Selbstständigkeitsbestrebungen v. a. in Südosteuropa. Am 17. 5. 1992 trat er als Vizekanzler und Außenminister zurück; Anfang Mai 1992 wurde er Ehrenvorsitzender der FDP. Hans‐Dietrich Genscher: Über den Einmarsch der Sowjetarmee in Afghanistan und die Störung der Entspannungspolitik (12. 1. 1980); an die DDR-Flüchtlinge in der deutschen Botschaft in Prag (30. 9. 1989); über die Schwierigkeiten der Wiedervereinigung (4. 2. 1990)

Schriften: Unterwegs zur Einheit (1991); Erinnerungen (1995); Ein Jahrzehnt nach der Wende. Perspektiven für das vereinte Deutschland (2003).

Weiterführende Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT

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