Kategorien: Neuere Geschichte | Deutschland | Neuere Geschichte 1918- 1945 | Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Goerdeler
Goerdeler [ˈgœ−], Carl Friedrich, Politiker, * Schneidemühl 31. 7. 1884, † (hingerichtet) Berlin-Plötzensee 2. 2. 1945; Jurist, 1930–37 Oberbürgermeister von Leipzig, 1931–32 und 1934–35 zugleich Reichskommissar für Preisüberwachung, geriet nach anfänglicher Mitarbeit im NS-Staat angesichts der Beseitigung des Rechtsstaates sowie der nationalsozialistischen Rassen- und Kirchenpolitik immer stärker in Opposition zur Diktatur Hitlers und seiner Partei. Als Oberbürgermeister von Leipzig trat er zurück, nachdem während seiner Abwesenheit auf Veranlassung der NSDAP das Denkmal F. Mendelssohn Bartholdys entfernt worden war. In wachsender Distanz zum NS-Staat entwickelte er sich zum Mittelpunkt des zivilen (bürgerlichen) Widerstands. Nach Kriegsbeginn (1939), spätestens jedoch Ende 1941, kam er zu der Auffassung, dass nur eine Verhaftung Hitlers – ein Attentat auf ihn lehnte er ab – eine nationale Katastrophe verhindern könne. Für den Fall von Hitlers Sturz war Goerdeler von der bürgerlich-militärischen Widerstandsbewegung als Reichskanzler vorgesehen. Nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler vom 20. 7. 1944 wurde Goerdeler verhaftet und am 8. 9. vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.
Sekundärliteratur: I. Reich: Carl Friedrich Goerdeler. Ein Oberbürgermeister gegen den NS-Staat (1997).
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Weiterführende Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT
- Goerdeler und Beck (24/1966)
- Die Bruderschaft der Unterdrückten" (33/1978)
- Der Patriot des Widerstandes (2/1955)
Zu Gerhard Ritters Goerdeler-Biographie
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