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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Hardenberg

Karl August von Hard...
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Karl August von Hard...

Hardenberg,

Friedrich Freiherr von, der Dichter Novalis.

1) Friedrich Freiherr von, der Dichter Novalis.

Karl August Freiherr von, Fürst (seit 1814), preußischer Staatsmann, * Essenrode (heute ...

2) Karl August Freiherr von, Fürst (seit 1814), preußischer Staatsmann, * Essenrode (heute zu Lehre, Kreis Helmstedt) 31. 5. 1750, † Genua 26. 11. 1822; bis 1782 in hannoverschem Staatsdienst, verwaltete als preußischer Minister 1791–98 Ansbach-Bayreuth als Provinz und war 1795 beim Abschluss des Baseler Friedens maßgebend beteiligt. 1798–1806 leitete er neben C. von Haugwitz die preußische Neutralitätspolitik; erst durch den Zusammenbruch von 1806/07 wurde er auf Verlangen Napoleons I. nach dem Tilsiter Frieden 1807 entlassen. Seit 1810 Staatskanzler, setzte er im Bemühen, den preußischen Staat vom aufgeklärten Absolutismus zum Liberalismus zu führen, die von K. Reichsfreiherr vom und zum Stein in Gang gesetzten Reformen fort (stein-hardenbergsche Reformen; preußische Reformen). 1810 führte er die Gewerbefreiheit ein und säkularisierte das Kirchengut. Seiner Idee staatsbürgerlicher Gleichheit entsprach die Judenemanzipation (1812). Dem Adel musste Hardenberg in dem Regulierungsedikt (1811) zur Ablösung der Grundherrschaft (Bauernbefreiung) und in der Deklaration von 1816 entgegenkommen. Seinen Ruf als Staatsmann von europäischem Rang begründete er in seiner abwartenden Koalitionspolitik in den Befreiungskriegen. Auf dem Wiener Kongress 1814/15 konnte er für Preußen bedeutenden Gebietszuwachs erreichen; danach schuf er eine mustergültige Verwaltung. Mit der Teilnahme Preußens am metternichschen System der Restauration schwand sein politischer Einfluss, v. a. nach den Karlsbader Beschlüssen (1819). – »Denkwürdigkeiten ...«  (5 Bände, herausgegeben 1877).

Sekundärliteratur: I. Hermann: Hardenberg. Der Reformkanzler (2003).

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