Bilder unserer Nutzer

Shop

Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

Weitere Informationen

München

Olympiagelände in Mü...
vergrößern
Olympiagelände in Mü...
Luftaufnahme des Kön...
vergrößern
Luftaufnahme des Kön...
Glyptothek
vergrößern
Glyptothek
Propyläen am Königsp...
vergrößern
Propyläen am Königsp...
Glockenspiel des Mün...
vergrößern
Glockenspiel des Mün...
Altes Rathaus
vergrößern
Altes Rathaus
Münchener Stadtzentr...
vergrößern
Münchener Stadtzentr...
Madonna auf dem Mari...
vergrößern
Madonna auf dem Mari...
Karlsplatz (Stachus)
vergrößern
Karlsplatz (Stachus)
Innenansicht der The...
vergrößern
Innenansicht der The...
Stadtwappen
vergrößern
Stadtwappen
Königsplatz. Bis ins...
vergrößern
Königsplatz. Bis ins...
Königsplatz, Propylä...
vergrößern
Königsplatz, Propylä...
Königsplatz, Glyptot...
vergrößern
Königsplatz, Glyptot...
Luftaufnahme des Kön...
vergrößern
Luftaufnahme des Kön...
Propyläen am Königsp...
vergrößern
Propyläen am Königsp...
Nationaltheater am Max-Joseph-Platz
vergrößern
Nationaltheater am Max-Joseph-Platz
Wasserspiel auf dem Karlsplatz
vergrößern
Wasserspiel auf dem Karlsplatz
Justizpalast
vergrößern
Justizpalast

München,

Inhaltsverzeichnis

Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern, 667 km2 ...

1) Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern, 667 km2, 303 600 Einwohner. Verwaltungssitz ist die Stadt München.

Hauptstadt Bayerns, an der Isar, 530 m ...

2) Hauptstadt Bayerns, an der Isar, 530 m über dem Meeresspiegel, 1,248 Mio. Einwohner; kreisfreie Stadt, Verwaltungssitz des Landkreises München und des Regierungsbezirks Oberbayern. München liegt auf der Schotterebene, die sich von der Moränenlandschaft im Süden gegen das Tertiärhügelland im Norden abdacht, am Austritt der Isar aus ihrem Engtal in das Erdinger Moos. München ist Sitz der Landesregierung, des Landtags, Sitz des Erzbischofs von München und Freising. Die Ludwig-Maximilians-Universität München (so seit 1802) wurde 1472 in Ingolstadt gegründet, 1800 nach Landshut, 1826 nach München verlegt. Weitere Bildungseinrichtungen sind: TU, Ukrainische Freie Universität, Universität der Bundeswehr (in Neubiberg), Hochschule für Philosophie und für Politik, Fachhochschule München, Hochschule für Musik und Theater, Akademie der bildenden Künste, Bayerische Theaterakademie, Akademie des Deutschen Buchhandels, Schauspielschule, Katholische Stiftungsfachhochschule (für Sozialberufe), Deutsche Journalistenschule, Hochschule für Fernsehen und Film, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie u. a. Fachakademien und -schulen. München ist Sitz der Max-Planck-Gesellschaft (mit Max-Planck-Instituten für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht, für Physik, für Psychiatrie, für ausländisches und internationales Sozialrecht sowie für psychologische Forschung), des Goethe-Instituts sowie der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste u. a. wissenschaftlicher Gesellschaften, verschiedener Behörden und Institutionen des Bundes (Deutsches Patent- und Markenamt, Bundespatentgericht, Bundesfinanzhof); Bayerisches Oberstes Landesgericht, Oberlandes-, Landgericht, Bayerischer Verfassungsgerichtshof, Bayerischer Verwaltungsgerichtshof. Wichtige kulturelle Institutionen sind die zahlreichen Museen (u. a. Bayerische Staatsgemäldesammlungen in der Alten und Neuen Pinakothek sowie in der Pinakothek der Moderne, Bayerisches Nationalmuseum, Deutsches Museum, Prähistorische Staatssammlung, Völkerkunde-, Stadtmuseum, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Haus der Kunst, Glyptothek, Antikensammlung, Alpines Museum); Bayerische Staatsbibliothek; Deutsches Bucharchiv München; Bayerische Staatsoper, Bayerisches Staatsschauspiel, zahlreiche Theater; Bayerischer Rundfunk, mehrere private Rundfunk- und Fernsehanstalten, Filmstudios; botanischer Garten, Tierpark Hellabrunn. Höhepunkte der in München stattfindenden Veranstaltungen sind die Opernfestspiele (Sommerfestspiele, begründet 1875), die Schlosskonzerte und das Filmfest München (seit 1983). München ist eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren Deutschlands; wichtige Industriebranchen sind Maschinen- und Fahrzeugbau, elektrotechnisch-elektronische, feinmechanische, optische, chemische, Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Großbrauereien). Im hochentwickelten und teilweise international orientierten Dienstleistungssektor sind rd. 75 % der Beschäftigten tätig; München ist dominierendes Zentrum der deutschen Versicherungswirtschaft; bedeutend sind unternehmensbezogene sowie Finanzdienstleistungen, Medienwirtschaft und Verlagswesen. Entwickelter Fremdenverkehr; eine große Rolle spielt neben Kongressen und Messen das Oktoberfest. Überragender Verkehrsknoten; internationaler Großflughafen im Erdinger Moos.

Stadtbild:

Der Kern innerhalb des ersten Mauerrings (um 1175), die Welfenstadt mit der Kaufingerstraße, dem Rathaus (Altes Rathaus, ursprünglich 1310, 1470–80 neu gebaut; Neues Rathaus, neugotisch, 1867–1908) am Marienplatz, der Pfarrkirche Sankt Peter (auf Vorgängerbau, 13./14. Jahrhundert; im 17./18. Jahrhundert barock umgestaltet) und der spätgotischen Frauenkirche (1468–88, 1989–93 renoviert; größte Hallenkirche Süddeutschlands), ist Citykern geworden. Zur Geschäftsstadt entwickelte sich auch die um 1300 mit dem zweiten Mauerring umgebene Altstadt, in der der alte herzogliche Burgsitz lag (»Alte Veste«, heute Finanzbehörde). Erste große Maßnahme der verstärkten Bautätigkeit des 16. Jahrhunderts wurde der Ausbau der Residenz (1560 begonnen, unter Maximilian I. ab 1601 und unter Ludwig I. 1826–42 durch L. von Klenze erweitert). Danach entstanden die Jesuitenkirche Sankt Michael (1583–97) und das Jesuitenkolleg (1585–97), später die barocke Theatinerkirche Sankt Kajetan (1663–75), die Johann-Nepomuk-Kirche der Brüder Asam (1733–46) und Adelspaläste, darunter das Erzbischöfliche Palais (1733–37). Der Fall der Befestigung (1792) schuf Platz für eine neue bedeutende Bautätigkeit. 1789 war an der Isar der Englische Garten, einer der frühesten und größten Landschaftsgärten in Deutschland, entstanden, darauf folgten die Prachtstraßen im Norden und Osten. Am Königsplatz entstanden die Glyptothek (1816–30, L. von Klenze), die Staatliche Antikensammlung (1838–48) und die Propyläen (1846–62, Klenze), nördlich davon die Alte Pinakothek (1826–36, Klenze) und die Neue Pinakothek (1846–53, August von Voit; zerstört im Zweiten Weltkrieg, Neubau von A. von Branca, 1973–81) sowie die Pinakothek der Moderne (S. Braunfels, 1996–2002). Nordwestlich vom Königsplatz das Lenbachhaus (Wohnsitz und Atelier des Malers F. Lenbach; Städtische Galerie). Die Ludwigstraße wurde von Klenze und F. von Gärtner (Staatsbibliothek, Ludwigskirche, Universität u. a.) ab 1817 angelegt. Den nördlichen Abschluss bildet das Siegestor (1843–50), den südlichen die Feldherrnhalle. 1853–75 entstand die Maximilianstraße, die von dem durch die Südfassade der Residenz, dem Residenz- und dem Nationaltheater (1811–18, nach Brand von Klenze 1823–25 wieder aufgebaut) sowie Klenzes Arkaden am ehemaligen Palais Törring (1747–58, 1836–39 von Klenze zur Hauptpost umgebaut) begrenzten Max-Joseph-Platz zum Maximilianeum (1857–74) führt. An der Prinzregentenstraße liegen das Bayerische Nationalmuseum (1894–1900), die Schack-Galerie (1907–09), das Haus der Kunst (1933–37, 1991–94 saniert und modernisiert), die Villa Stuck (1897–98 nach Entwürfen des Malers F. von Stuck, Jugendstilmuseum) und das Prinzregententheater (1900/01). Am Hofgarten die Bayerische Staatskanzlei (ehemaliges Armeemuseum, 1900–05, 1944/45 zerstört, Neubau 1990–93). Seit 1854 wurden zahlreiche Gemeinden eingegliedert, darunter Nymphenburg mit dem Schloss. Stärkste Bauverdichtung brachten die Jahre 1880–1910. Zu den bemerkenswerten Bauten nach dem Zweiten Weltkrieg gehören u. a.: Rekonstruktion der Maxburg an der Pacellistraße (1956/57); Anlage und Sportbauten für die Olympischen Sommerspiele 1972 von G. Behnisch (1967–72, mit F. Otto); Verwaltungsgebäude der Max-Planck-Gesellschaft (1997–99); Neubau für die Münchner Kammerspiele (2001 eröffnet, von G. Peichl). Mit der von S. Braunfels entworfenen Pinakothek der Moderne entstand 1996–2002 ein großzügiger, moderner Museumsneubau, der mit seinen Sammlungen zur modernen Kunst und Architektur zu den international bedeutendsten Museen gehört. Bemerkenswert auch der Erweiterungsbau der Akademie der bildenden Künste (2002–05) von Coop Himmelb(l)au. Als Teil des neuen Jüdischen Gemeindezentrums am St.-Jakobs-Platz wurde am 9. 11. 2006 die neue Hauptsynagoge eingeweiht; die Eröffnung des Jüdischen Museums ist für 2007 geplant. Die 66 000 Zuschauer fassende »Allianz-Arena« (2002–05) von Herzog & de Meuron in München-Fröttmaning zählt zu den architektonisch hervorragenden Sportbauten.

Geschichte:

Herzog Heinrich der Löwe von Bayern und Sachsen zerstörte 1157/58 den bischöflich-freisingischen Marktort Oberföhring, v. a. die dortige Zollbrücke, und verlegte den Isarübergang nach der 1158 als Munichen (»bei den Mönchen«) erwähnten Siedlung; sie wurde nach 1180 bischöflich-freisingisch; seit 1214/17 Stadt, fiel 1240 an die Wittelsbacher (1255–1918 deren Residenz); 1294 erstes Stadtrecht. In Reformation und Gegenreformation (16./17. Jahrhundert) ein Zentrum des Katholizismus in Deutschland; im Spanischen Erbfolgekrieg 1705–15, im Österreichischen Erbfolgekrieg fast durchgehend 1742–44 österreichisch besetzt. Seit dem 16. Jahrhundert eines der Zentren der deutschen und europäischen Kunstpflege und der Wissenschaften (Blüte im 19. Jahrhundert). Im November 1918 Proklamation des republikanischen Freistaates Bayern durch K. Eisner; nach dessen Ermordung wurde am 7. 4. 1919 in München die Räterepublik ausgerufen. Aus der 1919 in München gegründeten »Deutschen Arbeiterpartei« ging die NSDAP hervor. Am 9. 11. 1923 scheiterte vor der Feldherrnhalle der Hitlerputsch. 1938 wurde das Münchener Abkommen abgeschlossen. Im Zweiten Weltkrieg wurde München zur Hälfte zerstört. 1972 war München Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.

Sekundärliteratur: R. Bauer: Geschichte Münchens. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart (2003); N. Huse: Kleine Kunstgeschichte Münchens (32004).

Weiterführende Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT

© DIE ZEIT