Ranke (Geschichtsschreibung)
 |
Ranke, Leopold von (seit 1865), Historiker, * Wiehe (Kyffhäuserkreis) 21. 12. 1795, † Berlin 23. 5. 1886; 1825–71 ebenda Professor, ab 1841 Historiograf des preußischen Staates. Ranke hatte entscheidenden Anteil am Entstehen der modernen Geschichtswissenschaft auf der Grundlage strenger Quellenkritik und unbedingter Sachlichkeit (historische Methode). Das Individualitätsprinzip wandte er auf die politische Welt (Staaten, Völker) an und suchte die Vergangenheit aus sich heraus zu verstehen. Im Luthertum wurzelnd, suchte Ranke letztlich Gott in der Geschichte. Die deutsche Geschichtswissenschaft blieb bis um 1950 dem von ihm geprägten Historismus verpflichtet.
Werke: Die römischen Päpste ... (3 Bände, 1834–36), Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation (6 Bände, 1839–47), Neun Bücher preußischer Geschichte (5 Bände, 1874), Weltgeschichte (bis ins Mittelalter; 9 Teile in 16 Bänden, 1881–88).
Sekundärliteratur: Leopold von Ranke und die moderne Geschichtswissenschaft, hg. v. W. J. Mommsen (1988).
Wissensnetz
Hampe | Herrera y Tordesillas | Treitschke | Sima Qian | Historische Methode | Moníková | Lassalle | Valla | Evangelisch-lutherisch | Palladio | Vierlande | Luthertum | Rilke | Sartre | Guizot | Spengler | Vilmar | Linné | Zweireichelehre | Tillich | Gnesiolutheraner
