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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Schmidt

Arno Otto Schmidt
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Auguste Schmidt
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Erich Schmidt
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Helmut Schmidt
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Helmut Schmidt

Schmidt,

Inhaltsverzeichnis

Arno, Schriftsteller, * Hamburg 18. 1. 1914, † Celle 3. 6. 1979 ...

1) Arno, Schriftsteller, * Hamburg 18. 1. 1914, † Celle 3. 6. 1979. Sein durch assoziationsreiche Sprache und eigenwillige Orthografie gekennzeichnetes Werk lässt sich keiner zeitgenössischen Literaturrichtung zuordnen, sichtbar schon in den Erzählungen »Leviathan« (1949); es bildete sich bald ein eigenes Kompositionsprinzip aus: Schmidt wollte eine konforme Abbildung der diskontinuierlichen Wirklichkeit geben, indem er Bewusstseinsprozesse abzubilden versuchte, die er in Textkürzeln, »Fotos«, zu Erzählungen zusammenfügte; seine Texte spiegeln autobiografische Erfahrung (»Die Umsiedler«, 1953), demonstrieren radikale Aggressivität (»Seelandschaft mit Pocahontas«, in: »Rosen & Porree«, 1959) und lassen ihren Autor als wenig kommunikationsfreudigen Sonderling erscheinen. Das umfangreiche Hauptwerk »Zettels Traum«  (1970), das verschiedene Stilebenen, Techniken und Themen parallel verarbeitet (sichtbar auch in der dreispaltigen Veröffentlichung als Typoskript), ist besonders von J. Joyce, S. Freud und E. A. Poe inspiriert. Zu seinem Werk gehören auch Biografien (»Fouqué und einige seiner Zeitgenossen«, 1958), Essays (Sammlungen »Dya na sore«, 1958; »Belphegor«, 1961) sowie Übersetzungen aus dem Englischen.

Sekundärliteratur: W. Martynkewicz: Arno Schmidt. Mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten (31997); W. Albrecht: Arno Schmidt (1998); M. Fränzel:  »Dies wundersame Gemisch«. Einführung in das erzählerische Werk Arno Schmidts (2002).

Auguste, Frauenrechtlerin, * Breslau 3. 8. 1833, † Leipzig 10. 6. 1902 ...

2) Auguste, Frauenrechtlerin, * Breslau 3. 8. 1833, † Leipzig 10. 6. 1902; Mitbegründerin des »Allgemeinen Deutschen Frauenvereins« (1865) und des »Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins« (1890) sowie des »Bundes Deutscher Frauenvereine« (Vorsitzende seit 1894).

Erich, Literaturhistoriker, * Jena 20. 6. 1853, † Berlin 30. 4. 1913 ...

3) Erich, Literaturhistoriker, * Jena 20. 6. 1853, † Berlin 30. 4. 1913; Professor in Straßburg, Wien, Berlin. Als Schüler W. Scherers wandte er dessen positivistische Methode v. a. auf Gestalten und Probleme der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts an (»Lessing ...«, 3 Teile, 1884–92). Er entdeckte 1887 Goethes »Urfaust« .

Franz, österreichischer Komponist, * Bratislava 22. 12. 1874, † Perchtoldsdorf 11. 2. ...

4) Franz, österreichischer Komponist, * Bratislava 22. 12. 1874, † Perchtoldsdorf 11. 2. 1939; schuf in eigenem Stil auf der Grundlage der klassisch-romantischen Tradition die Opern »Notre Dame«  (1914) und  »Fredigundis«  (1922), Orgelwerke, Kammer-, Orchestermusik und das Oratorium »Das Buch mit sieben Siegeln«  (1938).

Fritz, Betriebswirtschaftler, * Wahrenbrück (Landkreis Elbe-Elster) 13. 3. 1882, † Oberursel ...

5) Fritz, Betriebswirtschaftler, * Wahrenbrück (Landkreis Elbe-Elster) 13. 3. 1882, † Oberursel (Taunus) 1. 2. 1950; untersuchte v. a. die Auswirkungen von Konjunkturschwankungen und Inflation auf Unternehmen, entwickelte die organische Bilanztheorie.

Guido, österreichischer Politiker, * Bludenz 15. 1. 1901, † Wien 5. 12. ...

6) Guido, österreichischer Politiker, * Bludenz 15. 1. 1901, † Wien 5. 12. 1957; 1936–38 Staatssekretär, Februar/März 1938 Außenminister; 1947 von der Anklage wegen Hochverrats freigesprochen.

Harald, Kabarettist, Showmaster, Schauspieler, * Neu-Ulm 18. 8. 1957; ...

7) Harald, Kabarettist, Showmaster, Schauspieler, * Neu-Ulm 18. 8. 1957; Engagement am Düsseldorfer Kom(m)ödchen (1984–89); ab 1988 Fernsehmoderationen (»MAZ ab!«; »Schmidteinander«, 1990–94); 1995–2003 Produzent und Moderator der »Harald Schmidt Show«  (Sat.1), seit 2004 modifiziert unter dem Namen »Harald Schmidt«  (ARD), ab 2007 in Komoderation mit Oliver Pocher als »Schmidt & Pocher« fortgeführt; Filmdarsteller (»Late Show«, 1999); ab 2002 auch wieder Theaterauftritte.

Helmut, Politiker (SPD), * Hamburg 23. 12. 1918 ...

8) Helmut, Politiker (SPD), * Hamburg 23. 12. 1918; 1953–62 und 1965–87 MdB, 1961–65 Innensenator in Hamburg, 1967–69 SPD-Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag, 1968–84 stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD, 1969–72 Bundesverteidigungs-, 1972–74 Bundesfinanz-, 1972 auch Bundeswirtschaftsminister, übernahm nach dem Rücktritt W. Brandts (SPD) am 16. 5. 1974 dessen Amt als Bundeskanzler an der Spitze einer SPD/FDP-Regierung. Innenpolitisch sah sich Schmidt besonders mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen sowie mit energie- und rechtspolitischen Problemen konfrontiert (u. a. Bekämpfung des Terrorismus). Außenpolitisch setzte Schmidt die Politik Brandts fort, besonders bei den Bemühungen um Entspannung im Ost-West-Konflikt. Angesichts der von der Sowjetunion betriebenen Rüstungspolitik trat er für den NATO-Doppelbeschluss ein; mit V. Giscard d'Estaing initiierte er das Europäische Währungssystem. Nach dem Auseinanderbrechen der SPD/FDP-Koalition übernahm Schmidt vom 17. 9. bis 1. 10. 1982 auch das Amt des Außenministers; am 1. 10. 1982 wählte der Bundestag im Rahmen eines konstruktiven Misstrauensvotums gegen Schmidt den CDU-Vorsitzenden H. Kohl zum Bundeskanzler. Seit 1983 Mitherausgeber der Wochenzeitung »Die Zeit«.

Schriften: Strategie des Gleichgewichts (1969); Weltwirtschaft ist unser Schicksal (1983); Die Deutschen und ihre Nachbarn (1990); Handeln für Deutschland (1993); Globalisierung (1998).

Sekundärliteratur: W. Jäger u. W. Link: Die Ära Schmidt (Neuausgabe 1994); H. Rupps: Helmut Schmidt. Eine politische Biographie (22003); H. Soell: Helmut Schmidt, 2 Bde. (2003–05).

Johannes, Sprachforscher, * Prenzlau 29. 7. 1843, † Berlin 4. 7. 1901 ...

9) Johannes, Sprachforscher, * Prenzlau 29. 7. 1843, † Berlin 4. 7. 1901; Indogermanist, Professor in Graz und Berlin, begründete die Auffassung von der allmählichen räumlichen Verbreitung sprachlicher Neuerungen (Wellentheorie).

Joseph, rumänischer Sänger (Tenor), * Dawideny (Bukowina) 4. 3. 1904, † Girenbad ...

10) Joseph, rumänischer Sänger (Tenor), * Dawideny (Bukowina) 4. 3. 1904, † Girenbad (Gemeinde Hinwil, Kanton Zürich) 16. 11. 1942; wurde als Konzertsänger sowie durch Rundfunk, Schallplatte und Tonfilm (»Ein Lied geht um die Welt«, 1933) weltbekannt.

Martin Johann, genannt Kremser-Schmidt, österreichischer Maler und Radierer, * Grafenwörth (Bezirk ...

11) Martin Johann, genannt Kremser-Schmidt, österreichischer Maler und Radierer, * Grafenwörth (Bezirk Tulln) 25. 9. 1718, † Stein (heute zu Krems an der Donau) 28. 6. 1801; schuf spätbarocke Deckenfresken (Dürnstein, Göttweig) und Altarbilder (Melk, Krems), Zeichnungen und Radierungen.

Renate, Politikerin, * Hanau 12. 12. 1943 ...

12) Renate, Politikerin, * Hanau 12. 12. 1943; Programmiererin, Systemanalytikerin; wurde 1972 Mitglied der SPD (ab 1997 deren stellvertretende Bundesvorsitzende), war 1980–94 Mitglied des Bundestags (1987–90 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion) und 1994–2002 Mitglied des Landtags in Bayern (1994–2000 Vorsitzende der SPD-Fraktion, 1991–2000 zugleich auch Landesvorsitzende der SPD); war 2002–05 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Ulla, Politikerin (SPD), * Aachen 13. 6. 1949 ...

13) Ulla, Politikerin (SPD), * Aachen 13. 6. 1949; Sonderpädagogin; seit 1990 Mitglied des Bundestags, war 1998–2001 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion; wurde im Januar 2001 (als Nachfolgerin der wegen der BSE-Krise zurückgetretenen Andrea Fischer) Bundesministerin für Gesundheit (2002–05 für Gesundheit und Soziale Sicherung) und behielt dieses Amt auch in der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD (seit November 2005).

Werner, Kunsthistoriker, * Pirna 26. 5. 1930; ...

14) Werner, Kunsthistoriker, * Pirna 26. 5. 1930; wurde 1959 Direktor des Dresdner Kupferstichkabinettes, dessen Bestände er v. a. um zahlreiche Werke der westeuropäischen Moderne sowie der osteuropäischen Avantgarde bereicherte. Durch seine Ausstellungs- und Publikationstätigkeit trug er zur Bewahrung und Pflege der Traditionen der Moderne in der DDR bei und gab Künstlern, die abseits vom offiziellen Kunstbetrieb standen, ein Forum. 1990–97 war er Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Wilhelm, Ethnologe, * Hörde (heute zu Dortmund) 16. 2. 1868, † Freiburg ...

15) Wilhelm, Ethnologe, * Hörde (heute zu Dortmund) 16. 2. 1868, † Freiburg im Üechtland 10. 2. 1954; Mitglied der Steyler Missionsgesellschaft; Professor in Wien und Freiburg, begründete die Wiener Schule (Kulturkreislehre) und entwickelte die These vom Urmonotheismus.

Werk: Der Ursprung der Gottesidee (12 Bände, 1912–55).

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