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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Theresienstadt

Theresienstadt, tschechisch Terezín, Stadt im Nordböhmischen Gebiet, Tschechische Republik, an der Eger, rund 2 900 Einwohner.

1780 als österreichische Festung gegründet (benannt nach Kaiserin Maria Theresia).

Seit November 1941 wurde die Festungsstadt (Evakuierung aller nichtjüdischen Bewohner bis Juli 1942) zunächst als zentrales Sammellager für Juden aus dem »Protektorat Böhmen und Mähren« und ab Anfang 1942 als Getto für Juden über 65 Jahre (»Altersgetto«) und »Vorzugslager« für »privilegierte und prominente« Juden genutzt. Im Rahmen der NS-Vernichtungspolitik diente das KZ Theresienstadt als angebliche »jüdische Mustersiedlung« der Aufrechterhaltung der »Umsiedlungslegende« und zur Beruhigung ausländischer Kritik, aber auch als Sammelstelle beziehungsweise Durchgangslager innerhalb der Deportationen der Juden Mittel- und Westeuropas in die Vernichtungslager. Bis April 1945 wurden rd. 150 000 Personen nach Theresienstadt verschleppt; nur 19 000 überlebten. Während der Vertreibung der Sudetendeutschen war Theresienstadt Internierungslager (Februar 1948 aufgelöst).

Sekundärliteratur: H. G. Adler: Theresienstadt 1941–1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft (21960; Nachdruck 2005).

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