Basel

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Basel,

Hauptort des Kantons Basel-Stadt, drittgrößte Stadt ...

1) Hauptort des Kantons Basel-Stadt, drittgrößte Stadt der Schweiz, 164 800 Einwohner, als Agglomeration 484 100 Einwohner; beiderseits des Rheins (am linken Ufer Großbasel, am rechten Kleinbasel, durch sechs Brücken verbunden); Universität (seit 1460, die älteste der Schweiz), Musikakademie, Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Schweizerisches Tropeninstitut, Biozentrum der Universität und Institut für Immunologie sowie Schweizerisches Wirtschaftsarchiv; zoologischer und botanischer Garten, zahlreiche Museen; Handels- und Dienstleistungszentrum (u. a. Schweizerische Mustermesse, Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), bedeutender Industriestandort: chemisch-pharmazeutische Industrie, Kommunikations- und Nanotechnologie, Druckereien und Verlage; ausgedehnter Rheinhafen; internationaler Flughafen Basel-Mulhouse auf französischem Gebiet bei Blotzheim.

Bemerkenswerte Bauten sind u. a. das Spalentor (Ende 14. Jahrhundert), das von Kaiser Heinrich II. 1019 gestiftete spätromanische Münster, Sankt Alban (ursprünglich 11. Jahrhundert, heutiger Bau 13./15. Jahrhundert mit Umbauten von 1845), die ehemalige Barfüßerkirche (14. Jahrhundert), die Sankt-Leonhards-Kirche (14./15. Jahrhundert), das Rathaus (16. Jahrhundert), Patrizier- und Zunfthäuser (15./16. Jahrhundert). Mit 105 m Höhe ragt der neue Messeturm (2003 fertiggestellt; Architekten: Morger & Degelo und Marques) städtebaulich hervor. Herzog & de Meuron gelang 2003 mit dem Bau des »Schaulagers« (Kunstdepot, Archiv, Studiengalerie und Ausstellungshalle) die überzeugende architektonische Umsetzung eines neuen Museumskonzepts.

Geschichte:

Basel ging aus einer römischen Siedlung hervor, die allmählich die Funktion der weiter rheinaufwärts gelegenen römischen Grenzfestung Augusta Raurica (gegründet 44 v. Chr.; heute Augst, Ausgrabungen) übernahm. Später wurde Basilia (Name 374 n. Chr. erstmals bezeugt) von Alemannen besiedelt, kam im 5. Jahrhundert an das Fränkische Reich (seit dem 7. Jahrhundert Bischofssitz), 912 an Burgund, gehörte seit 1006 zum (späteren) Heiligen Römischen Reich (1032 eingegliedert). Im 14. Jahrhundert machte sich die Stadt von der bischöflichen Herrschaft frei, wurde Reichsstadt und trat 1501 der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei; 1529 führte sie die Reformation ein (unter Oekolampad). Die zur Stadt gehörende Landschaft stand zunächst im Untertanenverhältnis zur Bürgerschaft. Die 1798 erlassene rechtliche Gleichstellung wurde 1814 wieder aufgehoben; dies führte 1833 zum Bürgerkrieg und zur Teilung. 1875 erhielt die Stadt Basel eine demokratische Verfassung.

Sekundärliteratur: Architekturführer Basel. Die Baugeschichte der Stadt u. ihrer Umgebung, hg. v. D. Huber (Basel 21996); Basel 1501–2001 (ebenda 2001); F. Jenny u. C. Gugger: Basel-Lexikon (ebenda 2001); T. Föllmi u. K. Brodhage: Basel u. seine Kultur (ebenda 2002).

exemtes Bistum im Nordwesten der Schweiz (umfasst ...

2) exemtes Bistum im Nordwesten der Schweiz (umfasst neun Kantone), Bischofssitz ist seit seiner Neuorganisation 1828–30 (Angliederung der schweizerischen Teile des ehemaligen Bistums Konstanz) Solothurn. – Das in Augusta Raurica (heute Augst) gegründete Bistum umfasste im Mittelalter Teile des Elsass und der Schweiz. Nachdem der Kanton Basel die Reformation angenommen hatte, wich der Bischof nach Porrentruy aus, das Domkapitel 1529 nach Freiburg im Breisgau, 1678 nach Arlesheim; 1801 kamen die elsässischen Teile zum Bistum Straßburg.

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