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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Bekennende Kirche

Gustav Heinemann
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Gustav Heinemann
Karl Barth
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Karl Barth

Bekennende Kirche, seit 1934 die Bewegung innerhalb der evangelischen Kirche Deutschlands, die der nationalsozialistisch bestimmten Haltung der Deutschen Evangelischen Kirche und den von ihr gestützten Deutschen Christen entgegentrat. Hervorgegangen aus dem von M. Niemöller 1933 in Berlin-Dahlem gegründeten »Pfarrernotbund«, der verfolgte Pfarrer unterstützte, seine Mitglieder zur alleinigen Bindung an die Bibel und die Bekenntnisse verpflichtete und die Sammlung von Laien in »Bekennenden Gemeinden« begann, breitete sich die Bekennende Kirche in allen Teilen Deutschlands aus. Sie wandte sich auf den Bekenntnissynoden von Barmen (Mai 1934, Barmer Theologische Erklärung), Dahlem (Oktober 1934) und Augsburg (Juni 1935) insbesondere gegen die Abschaffung des Alten Testaments und gegen den Arierparagraphen. Auf der 2. Bekenntnissynode in Dahlem wurde der Notstand der Kirche erklärt, den »Bruderräten« (als Notkirchenregiment) wurden die wichtigsten Aufgaben der Kirchenleitung übertragen. In Bekenntnisfragen erklärte sich die Bekennende Kirche für allein rechtmäßig und verneinte den Macht- und Rechtsanspruch der Reichskirche. Ihre Haltung wurde vom nationalsozialistischen Regime als politische Reaktion verstanden. Die Bekennende Kirche hielt aber trotz Amtsenthebungen von Pfarrern und Theologieprofessoren, Verfolgung und Inhaftnahme von Pastoren und Laien, Zeitschriften- und Bücherverbot u. a. den Widerstand aufrecht und wuchs über die Bedeutung einer rein kirchlichen Bewegung hinaus. Nach 1945 wirkte die Bekennende Kirche führend bei der Neuordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland mit. – Wichtige Persönlichkeiten der Bekennenden Kirche waren die Bischöfe T. Wurm und H. Meiser, Präses Karl Koch (* 1876, † 1951), die Pastoren F. von Bodelschwingh, M. Niemöller, H. Asmussen sowie die Theologen K. Barth und D. Bonhoeffer. (Kirchenkampf)

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