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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Mennoniten

Mennoniten, Altevangelische Taufgesinnte, nach Menno Simons benannte, im 16. Jahrhundert v. a. aus niederländischen und norddeutschen Täufergruppen hervorgegangene Religionsgemeinschaft. Die Mennoniten vertreten die völlige Trennung von Staat und Kirche und lehnen die Kindertaufe, jegliche Gewalt, Wehrdienst, Eidesleistung und Ehescheidung ab. Mittelpunkt ihrer Ethik ist die Nachfolge Jesu Christi im Sinne der Bergpredigt. Eine bestimmte Kirchenverfassung ist nicht vorgeschrieben; jede Gemeinde ist in sich selbstständig. Kirche wird als freie Versammlung verstanden, die sich durch die »Glaubenstaufe« der einzelnen Gläubigen (nach dem 14. Lebensjahr) konstituiert. Die Mennoniten wurden oft verfolgt beziehungsweise zur Auswanderung gezwungen (bedeutende Einwanderungsländer/Einwanderungsgebiete: Ukraine, Südrussland [18./19. Jahrhundert]; USA, Kanada, Paraguay [19./20. Jahrhundert]). – Heute gibt es weltweit rund 1,3 Mio. Mennoniten, mehrheitlich zusammengeschlossen in der Mennonitischen Weltkonferenz (gegründetet 1925; Sitz: Straßburg); in Deutschland rund 40 000, davon etwas über ein Sechstel (die älteren deutschen Mennonitengemeinden) vereint in der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland. – Die Mennoniten gehören zu den »historischen Friedenskirchen«.

Sekundärliteratur: D. G. Lichdi: Die Mennoniten in Geschichte u. Gegenwart. Von der Täuferbewegung zur weltweiten Freikirche (22004).

Weiterführende Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT