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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Methodismus

Methodismus der, aus der anglikanischen Kirche hervorgegangene, von den Brüdern John und Charles Wesley während ihrer Studienzeit in Oxford in den 1720er-Jahren begründete religiöse Erweckungsbewegung. Im Mittelpunkt stand die individuelle Vergewisserung des eigenen Glaubens und Angenommenseins durch Gott auf der Grundlage der reformatorischen Rechtfertigungslehre. In kleinen Gruppen (»Klassen«) sollten die Anhänger, angeleitet von einem »Klassenleiter«, systematisch zu geistlichem Fortschritt geführt werden. Dieses methodische Vorgehen trug ihnen den Spottnamen Methodisten ein. Die Berufung von Laienpredigern durch J. Wesley hatte den Bruch mit der anglikanischen Kirche und die Bildung eigener methodistischer Gemeinden zur Folge. Die schnelle Ausbreitung des Methodismus im angelsächsischen Raum führte 1784 in Nordamerika mit der Formierung der Bischöflichen Methodistenkirche zur Bildung einer eigenständigen methodistischen Kirche; in der Folgezeit entstanden durch Abspaltungen und Neugründungen weitere methodistische Kirchen. Heute (2006) sind im Weltrat Methodistischer Kirchen (gegründet 1881) 76 Mitgliedskirchen mit insgesamt rund 70 Mio. Mitgliedern (davon rund 33 Mio. [erwachsene] Kirchenmitglieder im rechtlichen Sinn) in rund 130 Ländern zusammengeschlossen. Besonders stark verbreitet ist der Methodismus in den USA (rund 13,7 Mio. [9 Mio.] Methodisten). In Deutschland zählt die Evangelisch-methodistische Kirche rund 64 000 (35 400) Mitglieder.

Sekundärliteratur: W. Klaiber u. M. Marquardt: Gelebte Gnade. Grundriss einer Theologie der Evangelisch-Methodistischen Kirche (1993).

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