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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Sternsingen

Sternsingen, Brauch zum Abschluss der Weihnachtszeit: als Heilige Drei Könige verkleidete Gruppen von Kindern und Jugendlichen (Sternsinger) ziehen, einen Stern mit sich führend, am Abend des Dreikönigstages (6. 1.) oder am darauffolgenden Sonntag von Haus zu Haus und singen, verbunden mit der Bitte um Geschenke, Dreikönigslieder (Sternlieder), wünschen meist auch ein gutes neues Jahr und werden dafür beschenkt. Das Sternsingen findet oft auch an Silvester und Neujahr, zum Teil während aller dazwischen liegenden Tage statt, und hat unterschiedliche Erscheinungsformen. – Das Sternsingen, urkundlich erstmals in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Colmar erwähnt, hat sein ursprüngliches Zentrum im bayerisch-salzburgischen Alpen- und Voralpenraum und entwickelte sich aus Heischegängen in der Tradition des öffentlichen Singens der (Kloster-)Schüler und Schulmeister. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Ausbreitung, die bis nach Norddeutschland und in die skandinavischen Länder reichte, in die Ausgangsländer zurück. Nach 1945 wurde das Sternsingen von der Kirche wieder belebt oder neu eingeführt und wird heute zur Geldsammlung für wohltätige Zwecke genutzt (v. a. für Projekte in Entwicklungsländern), wobei C + M + B an die Haustür geschrieben wird.

Weiterführende Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT

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