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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Amerika

Die Reisen des Kolum...
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Die Reisen des Kolum...

Amerika [nach Amerigo Vespucci], die beiden Erdteile Nordamerika und Südamerika, die als »Neue Welt« der »Alten Welt« gegenübergestellt werden und durch die Land- und Inselbrücke Mittelamerikas miteinander verbunden sind. Der Doppelkontinent kommt Asien im Nordwesten der Beringstraße auf 85 km nahe, ist aber im Übrigen durch den Pazifischen Ozean im Westen, den Atlantischen Ozean und das Nordpolarmeer im Osten und Norden deutlich von den anderen Erdteilen getrennt. Amerika erstreckt sich von 83° 07′ nördlicher Breite (einschließlich der Insel Grönland von 83° 39′ nördlicher Breite) bis fast 54° (einschließlich der Inseln 56°) südlicher Breite, also über insgesamt 14 000–15 500 km. Nordamerika und Südamerika haben gemeinsame Grundzüge in Bau und Oberflächengestalt: entlang der Westküste die Hochgebirgsketten der Kordilleren, an die sich ostwärts große Tafelländer, Stromtiefländer und alte Gebirgsrümpfe nahe der Ostküste anschließen.

Zwischen 25000 und 8000 v. Chr. (neuere Untersuchungen gehen auch von früheren Einwanderungsschüben aus) wanderten von Nordostasien aus über eine Landbrücke im Gebiet der heutigen Beringstraße die ersten Menschen in Amerika ein. Von Alaska aus bevölkerten die Ureinwohner im Laufe von Jahrtausenden den gesamten Doppelkontinent (Indianer und, aus einer späteren Einwanderungswelle, Eskimo). Nach der Landung von C. Kolumbus auf der Bahamainsel Guanahani 1492 (gilt trotz vorheriger Amerikafahrten der Wikinger u. a. Seefahrer als eigentlicher Zeitpunkt der Entdeckung) wurde Nordamerika überwiegend durch Briten (Angloamerikaner), Mittelamerika und Südamerika durch Spanier und Portugiesen (Lateinamerika) besiedelt. Bis zu seiner Niederlage im Siebenjährigen Krieg (1756–63) hatte Frankreich große Teile Nordamerikas in seinem Besitz (Louisiana, Gebiete in Kanada), besiedelte diese jedoch nur schwach. Auf den Westindischen Inseln wurden die Indianer nahezu ausgerottet, in Nordamerika stark dezimiert; ihre Zahl nimmt aber wieder zu. In Zentralamerika und Südamerika haben sie sich stark mit den europäischen Einwanderern vermischt (Mestizen). Unterschiedlich groß ist in verschiedenen Gebieten der Anteil von Nachkommen der als Sklaven nach Amerika verschleppten Schwarzafrikaner, die sich großenteils ebenfalls vermischt haben (Mulatten). Dazu kamen im 19./20. Jahrhundert weitere Einwanderer aus Europa und Asien.

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