Frank Hauser ist ständig auf der Suche. Der Leiter des Forschungs- und Beratungsunternehmens Great Place to Work Institute Deutschland hält Ausschau nach "Deutschlands besten Arbeitgebern" - einmal im Jahr veröffentlicht sein Institut in Kooperation mit einem Wirtschaftsmagazin eine Liste mit 50 Siegerfirmen.
Doch Hauser und sein Team sind bei Weitem nicht die Einzigen, die Unternehmen mit solchen Ehrentiteln auszeichnen. In Deutschland erfreuen sich Arbeitgeber-Rankings mittlerweile großer Beliebtheit.
Mal sollen Studenten ihre Traumunternehmen küren, mal werden Mitarbeiter nach der Qualität ihrer Arbeitsstelle gefragt, mal stimmen Berufseinsteiger darüber ab, zu welcher Firma sie am liebsten wechseln würden.
Das Schwierige an der Ranking-Flut: Die Untersuchungen unterscheiden sich je nach Gruppe der Befragten, Fragemethode und Unternehmen, die zur Auswahl stehen - all das müssen Firmen berücksichtigen, wenn sie die richtigen Schlüsse aus ihrer Platzierung ziehen wollen.
Für Frank Hauser vom Great Place to Work Institute steht fest, was sehr gute Arbeitgeber auszeichnet: "Ihnen gelingt es, über gute Führungs- und Personalarbeit eine besondere Beziehung zu ihren Beschäftigten zu entwickeln."
Darum gewichtet das Institut in seiner Studie das Mitarbeitervotum besonders hoch. 198 Firmen mit mindestens 50 Beschäftigten hat es für seine aktuelle Untersuchung befragt, die Ergebnisse der nächsten Studie werden im Februar 2008 veröffentlicht.
Branchen Die attraktivsten Branchen aus Sicht der befragten High Potentials sind Wissenschaft und Forschung, Unternehmensberatung und Automobilindustrie. |
Ungenanntes Die sogenannten Low-5-Anforderungen fallen gegenüber den restlichen Merkmalen deutlich ab. Auf die Forderungen - viele Urlaubstage, Zusatzleistungen, Persönlichkeit des Inhabers, CEO bzw. Vorstandsvorsitzenden, Börsenerfolg und Shareholder-Value-Orientierung - kann die Mehrzahl der Befragten verzichten. |
Wie gut ein Unternehmen dabei abschneidet, liegt hauptsächlich in der Hand der eigenen Arbeitnehmer: Deren Zustimmung zu Sätzen wie "Ich werde hier unabhängig von meiner Position als vollwertiges Mitglied behandelt" fließt zu zwei Dritteln ins Endergebnis einer Firma ein, ein Drittel macht unter anderem eine Bewertung der angebotenen Mitarbeiterprogramme im Bereich Weiterbildung aus.
"Im Kern fragen wir ab, ob es dem Management einer Firma gelingt, glaubwürdig zu sein und eine Vertrauenskultur im Unternehmen zu etablieren", sagt Hauser. Gratis erhalten die Firmen diese Auskunft allerdings nicht: Das Teilnahmegeld liegt für Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern bei mindestens 2900 Euro.
Dafür profitierten die untersuchten Arbeitgeber doppelt von dem Ranking, ist Hauser überzeugt: "Zum einen erfahren sie, wie die Mitarbeiter das Unternehmen sehen, zum anderen können sie ihre Platzierung zum Imagegewinn nutzen."
FTD.de, 25.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de
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