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Gestürzter thailändischer Ministerpräsident kündigt Rückkehr an

Zwei Tage nach dem Wahlsieg seiner Anhänger hat der im September 2006 gestürzte thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra seine Rückkehr angekündigt. Er will auch wieder politisch tätig werden.

Thaksin sagte am Dienstag in Hongkong, er wolle irgendwann zwischen Februar und April nach Thailand zurückkehren. Der schwerreiche Geschäftsmann sagte, er wolle zwar in die Politik zurückkehren, aber wie ein "normaler Bürger" leben. Er könne es sich vorstellen für den Wahlsieger People's Power Party als Berater zu arbeiten. Er werde beweisen, dass die vom Militär vorgebrachten Korruptionsvorwürfe gegen ihne haltlos seien, sagte Thaksin.

Der  gestürzte thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra will in seine Heimat zurückkehren
 Der gestürzte thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra will in seine Heimat zurückkehren

Nach dem am Dienstag veröffentlichten amtlichen Endergebnis kommen die Anhänger des gestürzten Ministerpräsidenten auf 233 der 480 Parlamentssitze und verfehlten damit knapp die absolute Mehrheit. Die Demokratische Partei errang 165 Mandate, die Partei Chart Thai 37. Des weiteren ziehen noch einige kleinere Gruppierungen ins Parlament ein. Es war die erste Wahl in Thailand seit dem Militärputsch im September 2006, in dem Thaksin während eines Auslandsaufenthalts gestürzt wurde.

Die PPP war nach dem Militärputsch gebildet worden. Der PPP-Vorsitzende Samak Sundaravej (72) machte am Sonntagabend seinen Anspruch auf das Amt des Ministerpräsidenten geltend. Er wolle mit anderen Parteien über eine Koalition verhandeln, sagte Samak. Am Montag sagte PPP-Generalsekretär Surapong Suebwonglee, die Partei habe genügend Unterstützung von kleineren Parteien, um die Regierung zu bilden, nannte aber die Partner nicht namentlich.

Kurzlebige Koalitionsregierung erwartet

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Analysten äußersten sich jedoch skeptisch, ob es der PPP gelingen wird, eine Koalition zu bilden. In jedem Fall sei mit einer schwachen und vermutlich kurzlebigen Koalitionsregierung zu rechnen. Das Militär hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass es die PPP nicht an der Regierung sehen will. "Wir haben mit der PPP einen klaren Gewinner, aber der Ausgang der Wahl ist dennoch offen", sagte Wahlforscher Thitinan Pongsudhirak von der Universität in Bangkok.

Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra war aus seinem Exil in London nach Hongkong gereist, um von dort aus die Wahl zu verfolgen. Ihm wird in seiner Heimat Korruption vorgeworfen.

Die Wahlbeteiligung hatte bei gut 70 Prozent gelegen, wie die Wahlkommission nach Abschluss der Auszählung mitteilte. Das Ergebnis kann sich jedoch noch ändern, da wegen des Vorwurfs von Wahlbetrug möglicherweise Nachwahlen nötig sind. Die Demokraten hatten bereits vor der Wahl mitgeteilt, sie seien bereit, mit fast allen Parteien eine Koalition einzugehen, um an die Regierung zu kommen. Ein Bündnis mit der PPP lehnen sie jedoch ab. Insgesamt traten mehr als 40 Parteien an.

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dpa, 25.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de

 

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