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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Absolutismus

Frankreich zur Zeit ...
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Frankreich zur Zeit ...

Absolutismus der, Regierungsform der Monarchie, in der der Herrscher die von Mitwirkungs- und Kontrollorganen nicht eingeschränkte Herrschaftsgewalt innehat. Der Fürst steht dabei als Träger der Souveränität über den Gesetzen, bleibt aber an die Gebote der Religion, an das Naturrecht und die Staatsgrundgesetze gebunden (nicht in der Despotie). Die absolute Monarchie des 17. und 18. Jahrhunderts setzte sich nach einer Phase des Frühabsolutismus (15./16. Jahrhundert) angesichts der Erschütterung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung in den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts in großen Teilen Europas durch (Zurückdrängung der Macht der Stände, Aufbau einer rationalen Verwaltung und stehender Heere). In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts bildete sich der aufgeklärte Absolutismus oder Reform-Absolutismus(Justiz- und Verwaltungsreformen Friedrichs des Großen und Kaiser Josephs II.) aus (Aufklärung). Der Absolutismus wurde theoretisch durch Machiavelli begründet, von J. Bodin und T. Hobbes formuliert. Kernbegriffe waren die Ideen der Souveränität und der Staatsräson sowie die Lehre vom Gesellschaftsvertrag, in der Wirtschaftspolitik der Merkantilismus. Seit der Französischen Revolution wurde der Absolutismus durch liberale Verfassungen abgelöst.

Sekundärliteratur: P. Anderson: Die Entstehung des absolutistischen Staates (aus dem Englischen, 21984); J. Garber: Spätabsolutismus u. bürgerliche Gesellschaft. Studien zur deutschen Staats- u. Gesellschaftstheorie im Übergang zur Moderne (1992); H. Duchhardt: Das Zeitalter des Absolutismus (31998); Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich, hg. v. H. Reinalter u. H. Klueting (Wien u. a. 2002).

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