50 Mrd. Euro wollte die Notenbank den Finanzinstituten leihen, doch die fragten nur 48,476 Mrd. Euro davon ab. Am Vortag hatte die EZB das Finanzsystem mit 348,6 Mrd. Euro versorgt.
Damit hat sich die Lage am europäischen Geldmarkt sehr viel deutlicher entspannt als im Dollar-Raum: Wie die Zentralbanken der USA, der Euro-Zone und der Schweiz am Mittwoch mitteilten, wurden bei mehreren Dollar-Auktionen deutlich mehr Mittel nachgefragt als angeboten waren. Die Auktionen waren in der vergangenen Woche zur Verhinderung einer Liquiditätsklemme am Geldmarkt angekündigt worden.
In den USA war die Nachfrage nach dem ersten von vier Dollar-Tendern der US-Notenbank mit 61,553 Mrd. $ dreimal so hoch wie die zur Verfügung stehenden 20 Mrd. $. Bei Geboten von mindestens 4,65 Prozent kamen die Institute zum Zuge - dieser Satz liegt nur knapp unter dem Strafzins von 4,75 Prozent, zu dem Banken sich unbegrenzt Geld von der Fed leihen können. Experten waren aber zufrieden mit dem Ergebnis, da eine noch größere Nachfrage erwartet worden war.
Die EZB zog über einen eintägigen 133,6 Mrd. Euro großen Schnelltender einen Teil der überschüssigen Liquidität ab, blieb aber unter ihrem eigentlichen Ziel von 150 Mrd. Euro. Das entsprach einem Drittel der Rekord-Geldspritze mit 14 Tagen Laufzeit vom Vortag, die größer war als der von der EZB auf 260 Mrd. Euro geschätzte tatsächliche Bedarf bis zum neuen Jahr. Händler erwarten weitere Schnelltender.
Am Devisenmarkt gewann der Yen an Boden aufgrund schlechter Nachrichten aus dem Finanzsektor. Auslöser war die Ankündigung von Standard & Poor's, den Ratingausblick von drei wichtigen Bondversicherern auf negativ zu senken. Das schürte die Risikoscheu der Investoren. Da viele Anleger risikobehaftete Anlagen über niedrigverzinste Yen-Kredite finanzieren, stützt wachsende Risikoaversion die japanische Währung. Die Ratingaktionen belasteten auch die Aktienkurse, was wiederum zur Erholung der Staatsanleihen beitrug. Sie hatten davor noch im Minus verharrt. Der Bund-Future stieg bis 19 Uhr MEZ elf Stellen auf 113,29 Punkte.
Zuvor hatte EZB-Chef Jean-Claude Trichet sich besorgt über die Inflation geäußert. Dem Sender N-TV antwortete er auf die Frage, ob die Kreditkrise oder die Inflation die größere Gefahr für die Euro-Zone sei: "Das Primärziel ist Preisstabilität. Was wir also sicherstellen müssen, ist Preisstabilität." Das schmälerte Hoffnungen auf konjunkturstützende Zinssenkungen.
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Aus der FTD vom 20.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
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