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Stupor mundi - der die Welt in Erstaunen versetzt. Am 13. Dezember 1250 starb Friedrich II., der letzte bedeutende Staufer.

Grabmal des Kaisers ...
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Grabmal des Kaisers ...
2) Friedrich II., Römischer König (1196), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1220–50), * Iesi 26. 12. 1194, † Castel Fiorentino (bei San Severo) 13. 12. 1250, Enkel Friedrichs I., Sohn Kaiser Heinrichs VI. und der normannisch-sizilianischen Thronerbin Konstanze. Obgleich 1196 zum Römischen König gewählt, wurde Friedrich beim Tod seines Vaters (1197) nicht anerkannt. Seine Mutter ließ ihn 1198 zum König von Sizilien krönen und stellte ihn unter die Vormundschaft des Papstes Innozenz III. Dieser betrieb nach dem Feldzug Kaiser Ottos IV. (Welfe) nach Süditalien die Wahl Friedrichs zum Gegenkönig in Deutschland (1211; Krönung erstmals Mainz 1212, erneut Aachen 1215).
Castel del Monte
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Castel del Monte
Für diese Förderung musste Friedrich die Erweiterung des Kirchenstaates anerkennen, auf Beeinflussung der Bischofswahlen u. a. Rechte in der Kirche verzichten (Egerer Goldbulle 1213). 1220 ließ er seinen Sohn Heinrich (VII.) zum deutschen König krönen, um selbst nach Italien zurückzukehren und zum Kaiser gekrönt zu werden (22. 11. 1220). Nach der Niederwerfung des Aufstands Heinrichs VII. (Mainzer Reichslandfrieden, 1235) ließ er den jüngeren Sohn Konrad (IV.) zum Römischen König wählen. 1220 und 1232 (Fürstenprivilegien) ordnete Friedrich das Verhältnis zwischen Königtum, Städten und Fürsten und festigte damit die entstehenden fürstlichen Territorien. In Sizilien dagegen schuf er einen straff zentralisierten, finanzkräftigen Beamtenstaat ohne feudale Zwischengewalten (Konstitutionen von Melfi, 1231). Als Friedrich auch die Lombardei unterwerfen wollte und den 1220 gelobten Kreuzzug mehrfach verschob, belegte ihn Papst Gregor IX. mit dem Kirchenbann (1231 wieder gelöst). 1228 zog Friedrich nach Jerusalem, zu dessen König er sich 1229 krönte (5. Kreuzzug). Als Friedrich nach seinem Sieg über den Lombardenbund bei Cortenuova 1237 die Unterwerfung Mailands und der Lombardei forderte, verhängte Gregor IX. über ihn 1239 erneut den Bann.
Kastell Kaiser Fried...
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Kastell Kaiser Fried...
Friedrich brachte weite Teile Italiens unter seine Herrschaft. Innozenz IV. erklärte 1245 (Konzil von Lyon) den Kaiser für abgesetzt und ließ in Deutschland Gegenkönige wählen (Heinrich Raspe, Wilhelm von Holland); Friedrich konnte sich jedoch behaupten. Der letzte bedeutende Staufer galt schon den Zeitgenossen als »stupor mundi« (»der die Welt in Erstaunen versetzt«). Er beschäftigte sich mit Philosophie, Naturwissenschaften und Lyrik. Sein Buch über die Falkenjagd (um 1246) gilt als frühes Meisterwerk beobachtender Naturwissenschaften; an seinem Hof in Palermo entwickelte sich die Sizilianische Dichterschule (italienische Literatur).

Sekundärliteratur: E. S. u. G. Rösch: Kaiser Friedrich II. und sein Königreich Sizilien (21996); K. van Eickels u. T. Brüsch: Kaiser Friedrich II. (2000); W. Stürner: Friedrich II., 2 Bde. (Neuausgabe 2003); E. Rotter: Friedrich II. von Hohenstaufen (22004).


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