Matthias Huppertz hatte keine Probleme, im Masterstudiengang Medieninformatik an der Fachhochschule Köln einen Platz zu bekommen. Die geforderte Bachelornote von 2,0 erfüllte der 27-Jährige locker und begann gleich nach dem Bachelor das nächste Studium. Anders als er dürften viele Studenten demnächst Probleme bekommen, wenn sie einen Master absolvieren wollen.
Die Kultusminister der Bundesländer haben festgelegt, dass längst nicht jeder - und auch nicht jeder zweite - Student einen Master machen soll. Die Mehrzahl soll mit dem Bachelor ins Berufsleben gehen. Die Hochschulen können Hürden für die Zulassung zum Masterstudium aufstellen. Offiziell dient das dazu, das Niveau der Lehre zu sichern; tatsächlich wäre ein "Master für alle" schlicht zu teuer.
Um einen Masterstudienplatz zu ergattern, müssen Bewerber einen Hochschulabschluss haben, also ein Bachelor-, Diplom- oder Magisterzeugnis. Weitere Bedingungen darf jede Hochschule selbst festlegen. Die Folge ist ein Dschungel aus Kriterien: Die Palette reicht von einem bestimmten Notenschnitt im Bachelor über Berufserfahrung, fachliche und sprachliche Kenntnisse hin zu Auswahlgesprächen, Motivationsschreiben, Aufnahmeprüfungen oder Quoten.
Viele Studenten fühlen sich zu Unrecht ausgesiebt, sagt Regina Weber, Vorstand beim Freien Zusammenschluss von Studentinnenschaften. "Jeder, der einen Master machen will, sollte auch einen Studienplatz bekommen, sonst ist das Grundrecht auf freie Berufswahl verletzt."
Detlef Müller-Böling, Leiter des Gütersloher Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), sieht zurzeit noch kein Problem: "Aktuell kann jeder einen Platz finden. Sogar die Note ist egal." Denn es herrsche ein Überangebot an Masterkursen. Das werde aber nicht so bleiben. "Ab 2011 steigen die Bachelorstudenten-Zahlen, weil dann geburtenstarke Jahrgänge Abitur machen.
2015 wird das auch im Masterstudium spürbar. Spätestens dann werden die Plätze knapp." Auf welchem Niveau sich die Bewerberzahlen für ein Masterstudium einpendeln, ist unklar. Die Spekulationen reichen von jedem Zweiten, der den höheren Abschluss machen will, bis zu 80 Prozent. Auch die Arbeitsmarktlage spielt eine Rolle.
"Wenn viele Studenten direkt nach dem Bachelor den Master machen, sich zusätzlich Diplomabsolventen und Magister für ein Masterstudium entscheiden und dann nach und nach Absolventen, die mit dem Bachelor in den Beruf gegangen sind, an die Hochschule zurückkehren, werden die Programme bald überlaufen sein", vermutet Peter Wex, Leiter der Arbeitsstelle Bildungsrecht und Hochschulentwicklung an der Freien Universität Berlin, vor. "Dann werden die Auswahlkriterien noch wichtiger - und sie müssen rechtssicher sein."
Die Experten sind sich einig, dass fachliche Anforderungen sinnvoll sind. Wer ein Studium belegt, bei dem Vorlesungen auf Englisch gehalten werden, sollte Kenntnisse in dieser Sprache haben. "Allerdings prüfen die Hochschulen das bisher sehr unterschiedlich ab. Das sollte man zumindest innerhalb der Fachbereiche vereinheitlichen, damit die Verfahren für die Studenten transparent und vergleichbar sind", sagt Wex.
Außerdem fordert der Jurist, dass die Hochschulen nur subjektive Kriterien verlangen, also solche, auf die die Studenten Einfluss nehmen können. Das trifft etwa auf die Note im ersten Studium, auf Berufserfahrungen oder Mathekenntnisse zu. Ungeeignet sei hingegen eine Quote.
FTD.de, 17.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland
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