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Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden plus CD-ROM
ISBN 3-411-11009-0
149,00 € [D]

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Ephesos

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Ephesos, lateinisch Ephesus, antike griechische Stadt in Westanatolien, ursprünglich an der Kaystrosmündung (Verlandung in nachchristlicher Zeit); seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. von ionischen Griechen besiedelt; entwickelte sich wegen seiner Lage zum wichtigsten Handelsplatz Westkleinasiens. Seit dem 6. Jahrhundert unter lydischer, dann unter persischer Herrschaft. Um 290 Verlegung der Stadt, als Arsinoeia neu gegründet, war in der Folgezeit seleukidisch, 190–133 pergamenisch und dann römisch (Hauptstadt der Provinz Asia). Verfall seit dem 3./4. Jahrhundert n. Chr.; vom 4. Jahrhundert bis 1403 Metropolitansitz; durch Mongolen und Osmanen zerstört.

Österreichische Ausgrabungen seit 1895; u. a. Ruinen eines griechisch-römischen Theaters (3. Jahrhundert v. Chr., erneuert 1. Jahrhundert n. Chr.), marmorne Prachtstraße (Arkadiane), Agora mit Celsusbibliothek, Serapeion, neronisches Stadion, Marienkirche, Tempel, Gymnasium, Thermen sowie außerhalb der Stadtmauer Reste des Artemision (Artemis), byzantinisches Kastell mit Johanneskirche (5./6. Jahrhundert) und seldschukische Isa-Bei-Moschee.

In Ephesos tagte das 431 durch Kaiser Theodosius II. einberufene 3. ökumenische Konzil (Konzil von Ephesos), um die christologischen Differenzen (Auseinandersetzung mit den Nestorianern) zwischen den Schulen von Antiochia und Alexandria über das Verhältnis von göttlicher und menschlicher Natur in der Person Christi zu klären. (Gottesgebärerin)

Sekundärliteratur: D. Knibbe: Ephesus. Geschichte einer bedeutenden antiken Stadt u. Portrait einer modernen Großgrabung (Wien 1998).

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