19. Januar 2008
Für jüdische Einrichtungen in Berlin besteht Medienberichten zufolge eine erhöhte Terrorgefahr. Die Jüdische Gemeinde der Hauptstadt sei ausdrücklich vor Attentaten islamistischer Terroristen gewarnt worden, berichtet das Magazin "Focus" unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise.
Grundlage der Alarmmeldungen seien Hinweise, die das Bundeskriminalamt von Informanten erhalten habe, berichtete das Münchner Magazin unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise.
Daraufhin wurden den Angaben zufolge in Berlin-Mitte vier Araber beim Ausspähen mehrerer Objekte ertappt. Drei Verdächtige seien wieder freigelassen worden, der vierte Mann sei wegen anderer Delikte in Haft geblieben.
Der Diebstahl eines Bundeswehr-Kleinbusses aus einer Werkstatt hatte laut "Focus" den Alarm ausgelöst. Staatsschützer hätten befürchtet, dass der Wagen als rollende Bombe eingesetzt werden könnte. Eine große Menge Sprengstoff soll nach Erkenntnissen des BKA bereits an geheimen Ort gebunkert sein, wie es weiter hieß. Der gestohlene Bus sei inzwischen mit abmontierten Kennzeichen wieder gefunden worden.
Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte der Nachrichtenagentur AP, man beobachte die terroristische Szene und bekomme immer wieder Hinweise auf Attentatspläne. "Wir reagieren angemessen mit Gegenmaßnahmen und passen unsere Sicherheitsvorkehrungen ständig den neuen Gegebenheiten an."
Laut "Berliner Morgenpost" soll die Polizei vor Synagogen und jüdischen Schulen verstärkt Streife fahren. Der Zeitung "Die Welt" zufolge könnte die erhöhte Gefährdung mit der verschärften Lage im Nahen Osten zu tun haben. Vor dem Hintergrund der Lage in Israel sei "nicht auszuschließen", so zitierte die Zeitung die Berliner Polizei, "dass potenzielle Attentäter die Sicherheitsvorkehrungen sowie Kontroll- und Gegenmaßnahmen auszuspähen versuchen". Die Polizei überprüfe die Sicherungsmaßnahmen aller "sich im Gefährdungsspektrum befindenden Objekte".
Weder das Bundesinnenministerium noch das Bundeskriminalamt (BKA) wollten zu den Berichten Stellung nehmen. Auch ein Sprecher der Berliner Polizei konnte die Informationen nicht bestätigen. (NZ/AP/dpa)