Niederdeutsche Sprache
niederdeutsche Sprache, Bezeichnung für die deutsche Sprache nördlich der Benrather Linie, die die 2. Lautverschiebung nicht mitgemacht haben. Auffälligstes Kennzeichen der niederdeutschen Sprache sind die unverschobenen Konsonanten (z. B. »lopen«, »Water«, »maken« gegenüber hochdeutsch »laufen«, »Wasser«, »machen«) und die einheitliche Endung für alle drei Personen des Plurals. Die niederdeutschen Dialekte lassen sich in Westniederdeutsch und Ostniederdeutsch gliedern (Mundart). Die ersten Zeugnisse stammen aus der Zeit Karls des Großen, wo die niederdeutsche Sprache als Sprache des Stammes der Sachsen erscheint (altsächsische/altniederdeutsche Periode); seit dem 9. Jahrhundert ist sie auch Literatursprache. Seit dem 13. Jahrhundert wird die niederdeutsche Sprache als Sprache der Hanse im gesamten norddeutschen Bereich und darüber hinaus schriftlich verwendet (mittelniederdeutsche Periode). Im 16./17. Jahrhundert weicht diese Schriftsprache vor der neuhochdeutschen immer stärker zurück. Seit etwa 1650 (neuniederdeutsche Periode) existiert die niederdeutsche Sprache nur in Form unterschiedlicher (meist als Plattdeutsch bezeichneter) Mundarten und deren dichterischer Verwendung.
Sekundärliteratur: D. Stellmacher: Niederdeutsche Sprache (22000).
Wissensnetz
Hochdeutsche Lautverschiebung | Deutsche Sprache | Niederländische Sprache | Hochdeutsch | Friesische Sprache | Norwegische Sprache. | Armenische Sprache. | Dänische Sprache | Germanische Sprachen | Benrather Linie | Lautverschiebung | Verner | Sprache | Mundart | Plattdeutsch | RWE AG | Vechte | Simon and Garfunkel | Southampton | Friesische Literatur. | Niederdeutsche Literatur | Franken (Germanen) | Lesotho | Obersachsen | Indus (Indien) | Militär | Architektur – Historischer Überblick.
Weiterführende Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT
- Jo statt Ja (29/1997)
- Berliner Bazillus (51/1995)
- Platt gesprochen (33/1985)
© DIE ZEIT