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Auszeichnung für Theater an der Wien

Das neue Opernhaus wird für sein Engagement in der Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche mit dem "junge ohren preis" ausgezeichnet.

Kinder und ein Schauspieler auf der Bühne bei Julius Cäsar. "Julius Cäsar" wurde für Nachwuchsförderung ausgezeichnet. DruckenSendenLeserbrief
Mit "aufhauerischen Klängen", so Schubert selbst über seine Oper, hält das Radio Symphonie Orchester, dirigiert vom genialen Bertrand de Billy, die Schüler die an diesem Montagmorgen ins Theater an der Wien geströmt sind, bei (guter) Laune. Es steht "Rosamunde" am Programm. Jenes Stück für das Franz Schubert 1823 im Auftrag des Theater an der Wien die Musik komponierte. "Eine Art Soundtrack, ähnlich wie bei einem Film", versucht die Dramaturgin Nora Schmid im Rahmen dieses Gesprächkonzerts für Schüler die Sprache des jungen Publikums zu sprechen. Adi Hirschal rezitiert das romantische Schauspiel was das Zeug hält.

Klassische Verführung

Rosamunde wird von ihrer Pflegemutter aufgezogen und ist eigentlich dazu bestimmt die Herrschaft Zyperns anzutreten. Der böse Fulvio versucht mit allen Mitteln die Herrschaft an sich zu reißen. Letztlich stirbt er durch sein eigenes Gift und Rosamunde besteigt, nach der Hochzeit mit dem kretischen Prinzen Alfons, den Thron. Adi Hirschals theatralisch dargebrachte Passagen wie die "geile Lust" des Herzogs oder "Sie soll in ihm den Mann des Weibes Herrschers sehen" ließ die Schüler heimlich kichern.

Kindergerechte Einblicke

Nach der Vorführung, die für Schulklassen übrigens gratis war, fand die Preisverleihung statt. Eine international besetzte Jury des "jungen ohren preis" vergab den zweiten Preis an das Projekt "Oper zum Anfassen – Julius Cäsar im Theater an der Wien". Unter der Leitung von Dietmar Flosdorf, verschaffte das Projekt einen kindgerechten und anschaulichen Einblick sowohl in die Gattung als auch in den Betrieb "Oper". Das Projekt verband die Arbeit in Schulen mit dem Besuch eines Opernhauses. Das junge Publikum konnte dabei Einblicke in verschiedene Bereiche wie Maske, Licht, Ausstattung oder Bühne erhaschen. Das Ziel war es "die Dimension von Oper klarzumachen", so Flosdorf. Die filmische Dokumentation des Musikvermittlungsprojektes ist am 17. März um 21:00 Uhr auf ORF und BR-alpha zu sehen.

Vor gut zwei Jahren ist das Theater an der Wien zu seinem Ursprung als Opernhaus zurückgekehrt und hat seitdem mit einem überaus interessanten Repertoire auf sich aufmerksam gemacht. Nun wurde die engagierte Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet.

Artikel vom 29.01.2008 14:27 | KURIER | Stella Reinhold

Kultur


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