Egal, ob es um die fortwährende Hausse im Ölgeschäft oder um den "goldenen Herbst" für Edelmetalle geht: Die Derivatebranche ist für jede Marktlage gut präpariert. Diese FTD-Serie analysiert die einzelnen Rohstoffbranchen.


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Derivate

Besser geschmiert mit Ölzertifikaten

von Willi Weber

Trotz spektakulärer Rekordstände haben Zertifikate auf Öl häufig enttäuscht. Neue, optimierte Produkte erhöhen die Gewinnchancen.

Gut gedacht, nichts gebracht - so könnte man die Erfahrungen zusammenfassen, die zahlreiche Anleger in der Vergangenheit mit Zertifikaten auf den Ölpreis machen mussten. Zwar marschierte der Preis für das "schwarze Gold" von Rekordhoch zu Rekordhoch, doch die Performance-Bilanz fällt in vielen Fällen ernüchternd aus.

Das Übel hat zwei Ursachen: Zum einen wertete der US-Dollar gegenüber dem Euro kräftig ab, was nicht währungsgesicherten Zertifikaten stark zusetzte. Der andere Punkt ist die Rollproblematik, die speziell bei Rohstoffinvestments auftritt.

Ölzertifikate beziehen sich bekanntlich auf Futures. Um eine endlose Partizipation zu ermöglichen, muss regelmäßig von dem auslaufenden in den folgenden Kontrakt umgeschichtet werden. Notiert der "Nachfolger" höher, sind Rollverluste die Folge. Contango nennt man im Fachjargon diese missliche Konstellation.

Preis unter dem aktuellen Kontrakt

Mittlerweile hat der Wind an den Terminmärkten jedoch gedreht. Wie ein Blick auf die Forwardkurve zeigt, notieren Öl-Futures nicht mehr in Contango, sondern in Backwardation. Das heißt, Anleger haben es mit genau dem umgekehrten Fall zu tun: Der Preis für die später fälligen Futures liegt nicht über, sondern unter dem aktuellen Kontrakt.

Es kann also in billigere Futures gerollt werden. Ein gleich bleibender Ölpreis oder sogar ein Rückgang, der geringer ausfällt als der vom Markt erwartete Preisverfall, würde für Zertifikateinhaber demnach einen Gewinn bedeuten.

In dieser Situation sind auch Open-End-Zertifikate wieder interessant, allerdings nur für die Zeit, in der die Forwardkurve in Backwardation verbleibt.

Backwardation Öl der Sorte WTI notiert derzeit in Backwardation, das heißt, später fällige Futures sind billiger als vorangehende Kontrakte. Der Terminmarkt rechnet also mit fallenden Ölpreisen. Ein gleich bleibender Ölpreis oder sogar ein Rückgang, der geringer ausfällt als der vom Markt erwartete, würde für Zertifikateinhaber einen Gewinn bedeuten.

Wahl des Produtkes nach Risikoneigung und Preiserwartung

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Eine deutlich höhere Planungssicherheit bieten Papiere, die über eine begrenzte Laufzeit verfügen. Hier muss nicht gerollt werden, da zur Strukturierung des Produkts nur der Future herangezogen wird, der zeitgleich mit dem Zertifikat fällig wird.

Je nach Risikoneigung und Preiserwartung können Anleger dabei zwischen verschiedenen Produkten wählen. Einen Teilschutz bieten Bonuszertifikate. Ein entsprechendes Produkt von Goldman Sachs auf Öl der Marke WTI (West Texas Intermediate) ist zum Beispiel mit einer Schwelle bei 65 $ ausgestattet (ISIN DE000GS9MBC1).

Erweist sich der Sicherheitspuffer von 33,8 Prozent bis zur Fälligkeit des Produkts im Juni 2009 als ausreichend, erhalten Inhaber mindestens 100 Euro zurückgezahlt und hätten damit in jedem Fall ein Bonusrendite von aktuell 11,9 Prozent sicher.

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FTD.de, 27.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

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