Die Aktienmärkte taumeln, die Zinsen sind niedrig, und die Rohstoffpreise schlagen kräftig nach oben und unten aus. Die Risikostreuung über die Assetklassen funktioniert in unruhigen Zeiten schlecht: Brechen irgendwo auf der Welt die Aktienkurse ein, ziehen sie die anderen Märkte mit. Und wenn dann Panik entsteht, fallen auch die Rohstoffe mit - vom Gold einmal abgesehen. Wohin also mit dem Geld?
Ausgerechnet der größte Markt überhaupt stellt eine ernsthafte, aber häufig missachtete Alternative dar: Der Währungshandel übertrifft den Aktienhandel im Volumen um das 20-Fache. Hier gelten andere Gesetze als auf den Aktien- oder Rentenmärkten, und die Korrelation mit ihnen ist nicht nur vergleichsweise gering, sondern mitunter sogar negativ: Währungsanlagen können also einen Risikoausgleich zu Aktienanlagen darstellen.
Mit Währungsanlagen Geld zu verdienen funktioniert jedoch anders als mit Aktien oder Renten. Eine fundamentale Bewertung ist schwer, und mit jahrzehntelangen Kursanstiegen ist nicht zu rechnen. Vor allem muss man daran denken, dass man nicht "den Dollar" kauft, sondern den Dollar in Relation zum Euro, Yen und so weiter. Es kommt immer auf zwei Währungen an.
Wechselkursschwankungen nutzen Ausgewählte Währungszertifikate | |||
Name | ISIN | Laufzeit | Performance in %* |
ABN Amro Türkische Lira Zinszertifikat | DE0009187229 | endlos | 8,61 |
UBS G10 Carry Trade Index Zertifikat | CH0028352638 | endlos | 9,00 |
Barclays Intelligent Carry Index Tracker | DE000BC0BSF3 | Mai 2037 | –9,38 |
DWS GO Währungszertifikat | DE000A0KRSQ9 | endlos | 0,39 |
HVB Bonuszertifikat auf ISK/EUR | DE000HV1CH61 | Juni 2009 | –3,09 |
* 6 Monate Stand: 28.01.08; Quelle: Zertifikateweb.de |
Die meisten Währungspaare in den entwickelten Märkten oszillieren langfristig um einen Mittelwert, sodass "kaufen und liegen lassen" nichts bringt. Dafür hält sich das Verlustrisiko in engeren Grenzen. Allerdings tun sich die Anbieter von Fonds oder Zertifikaten damit schwer. Die meisten aktiv gemanagten Produkte litten mit den Aktienmärkten oder schafften gerade den Werterhalt übers Jahr. Auch das DWS-Go-Zertifikat auf einen viel gelobten Währungs-Hedge-Fonds konnte mit seiner Performance bislang nicht überzeugen.
Wie vorsichtig Anleger sein müssen, zeigt der Vergleich zweier Carry-Trade-Strategiezertifikate. Sie basieren darauf, sich in Niedrigzinswährungen zu verschulden und in Hochzinswährungen zu investieren. Während das Intelligent-Carry-Index-Tracker-Zertifikat von Barclays seit Emission im August 2007 rund fünf Prozent verlor, konnte das UBS-G10-Carry-TR-Indexzertifikat im gleichen Zeitraum rund acht Prozent zulegen. Bei Letzterem kommt noch ein zusätzlicher Sicherungsmechanismus zum Tragen. Ob der aber den fast schon entgegengesetzten Kursverlauf erklären kann, ist fraglich.
Aus der FTD vom 29.01.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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