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Wenn das Tiramisu krank macht

Lebensmittelinfektionen durch Salmonellen gehen stark zurück, jene durch Campylobacter nehmen stark zu.

Rohe Eier
In rohen Eiern lauern besonders viele Keime. DruckenSendenLeserbrief
Erkranken mindestens zwei Menschen an einem Lebensmittel desselben Unternehmens, sprechen Experten von einem "Krankheitsausbruch". 2006 wurden 609 solcher Ausbrüche mit insgesamt 2530 Erkrankten gemeldet. 2004 waren es 539 Ausbrüche mit 1771 Betroffenen. "Mehr Lebensmittelinfektionen" hieß es deshalb Freitag in Medienberichten. Bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) weist man das zurück – zeigt aber auch Problembereiche auf: "Für lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche gibt es erst seit 2006 eine Meldepflicht", so die Ages: "Der Anstieg ist nur ein scheinbarer – es wird einfach mehr gemeldet und untersucht."

"Insgesamt ist die Zahl der gemeldeten lebensmittelbedingten Erkrankungen (nicht nur Ausbrüche, auch Einzelfälle, Anm.) von zirka 12.000 im Jahr 2002 auf 9000 im Jahr 2007 gesunken", sagt Mediziner Franz Allerberger von der Ages. Verantwortlich dafür ist ein starker Rückgang bei den Salmonelleninfektionen (von über 8000 im Jahr 2002 auf 4050 im Vorjahr). "Das ist ein Erfolg massiver Bekämpfungs- und Kontrollmaßnahmen in den Legehennenbetrieben."

Infektionen von Menschen mit dem Bakterium Campylobacter (lebt im Darm von Geflügel, Schweinen, Rindern, Hunden, Katzen, Vögeln) nehmen hingegen seit Jahren deutlich zu (2006: 5156; 2007: 5503). Damit liegen sie bereits vor den Salmonellen an erster Stelle der gemeldeten lebensmittelbedingten Infektionskrankheiten. Allerberger: "Nach den Salmonellen wird die Campylobacter-Bekämpfung unser nächster Schwerpunkt."

Furchtbar

Campylobacter-Infektionen gehen oft mit hohem Fieber, Erbrechen und blutigen Durchfällen – bis zu einer Woche lang – einher. Ein Betroffener zum KURIER: "Es war furchtbar, ich habe geglaubt, ich sterbe."

Artikel vom 01.02.2008 15:32 | KURIER | Ernst Mauritz

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