Montag, 4. Feber 2008 | Schriftgröße: AAA

» Registrierung| » Anmeldung

Irak liefert OMV kein Öl mehr

OMV fährt auf Ungarns MOL ab Zum Hauptartikel

Die OMV hat den Erwerb von Ungarns MOL bei der EU angemeldet. Das MOL-Management aber will nicht verkaufen.

OMV, Raffinerie Die OMV rechnet mit Fusionswelle im Öl- und Gasbereich DruckenSendenLeserbrief
Nächster Akt im Übernahmetheater um Ungarns Öl- und Gaskonzern MOL: Die heimische OMV hat den geplanten Zusammenschluss mit der MOL bei der EU-Wettbewerbskommission angemeldet. Das MOL-Management aber bleibt bei seiner Meinung: Kein Verkauf an die OMV.

Die Führungsmannschaft des ungarischen OMV-Konkurrenten verfügt direkt und indirekt (über Aktien bei befreundeten Banken) über einen Anteil von rund 40 Prozent an der MOL. Die OMV hat über die Börse bereits 20,2 Prozent an der MOL aufgekauft und hofft mit Unterstützung der EU und privater MOL-Aktionäre ihr Ziel, eine Mehrheit an der MOL zu erlangen, durchsetzen zu können.

Jetzt soll die EU zunächst die wettbewerbsrechtlichen Auswirkungen eines Zusammenschlusses prüfen. Bis 6. März soll feststehen, ob die Brüsseler Wettbewerbshüter eine so genannte "vertiefte Prüfung" für notwendig erachten. OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer hofft, bis Juni Klarheit zu haben, ob sein Übernahmeplan für die MOL aufgeht oder nicht.

Das MOL-Management behauptet, dass bei einem Zusammenschluss aus Wettbewerbsgründen ein wesentlicher Teil des Tankstellennetzes sowie eine Raffinerie abgegeben werden müssten. Das bedeute einen enormen Wertverlust für die MOL, die Übernahme sei daher sinnlos. Die OMV ist ganz anderer Meinung: Nur der Verkauf einiger weniger Tankstellen und kleiner Teile der Raffinerie Schwechat könnten von den Wettbewerbshütern verlangt werden.

Vorteile

Eine Fusion von MOL und OMV würde nach Einschätzung der OMV jährliche Kosteneinsparungen von 400 Mio. Euro bringen. Zusammen würde ein mitteleuropäischer Konzern entstehen, der sich gegen das Vordringen östlicher Energieriesen besser wehren könnte. In der Übernahme der serbischen Raffinerie NIS durch die russische Gazprom sieht sich die OMV in ihrer Meinung bestätigt, dass es zu einer Fusionswelle in Mitteleuropas Öl- und Gasbereich kommen werde.

Den MOL-Aktionären hat die OMV schon am 25. September eine Angebot unterbreitet, MOL-Aktien für 32.000 Forint zu kaufen. MOL-Titel notieren derzeit mit 22.000 Forint. Zuvor müssen aber noch die Hürden überwunden werden.

Artikel vom 01.02.2008 17:53 | KURIER | Irmgard Kischko

Geld & Wirtschaft


Werbung