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Parallel-Wahlkampf Zum Hauptartikel

    Migranten in der Politik sind gut – aber bitte nicht für reine Parteizwecke.

    Boroviczeny/KURIER Simon Kravagna DruckenSendenLeserbrief
    Zuerst die positive Nachricht. Es ist begrüßenswert, wenn sich Österreichs 1,3 Millionen Migranten nach und nach ins politische System integrieren. Und es ist wohl eigenartig, dass unter 183 Abgeordneten kein einziger Zuwanderer zu finden ist. Eine politische Vertretung im Parlament oder Parteien löst allein noch keine Probleme, könnte aber deren Lösung erleichtern.

    Und nun die schlechte Nachricht. Wenn FPÖ-Chef Strache sich um eine Gruppe – wie jene der serbischen Österreicher bemüht –, dann ist Vorsicht geboten. Und tatsächlich. Strache outet sich als Serben-Freund, weil er Verbündete in seinem Kampf gegen die "Islamisierung" sucht. Die Mobilisierung einer Migrantengruppe gegen die andere wird wenig zur Integration beitragen.

    Aber auch die anderen Parteien sollten ihre Politik überdenken. In vielen Fällen dürfen deren – in der Regel türkische – Kandidaten im Vorfeld einer Wahl einen kleinen Parallel-Wahlkampf führen. Wenn die Stimmen aus der Community abgeholt sind, dann verschwinden die meisten wieder in der Versenkung. Andere Gruppen, wie jener der Serben, werden meist gar nicht beachtet.

    Bis erfolgreiche Zuwanderer in Politik, Medien und staatlichen Organisationen Normalität werden, wird es leider noch einige Zeit dauern.

    Artikel vom 01.02.2008 16:34 | KURIER | Simon Kravagna

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