6.Februar 2008 | Red
Prag - Petr Ginz wurde im Alter von 13 Jahren zusammen mit seiner Familie in das Judenghetto Theresienstadt deportiert. Bis dahin hatte er bereits ein Illustriertes Buch geschaffen, das nun endlich im Buchhandel erscheinen wird. Das Werk wird Anfang April von Ginzers Schwester, der israelischen Künstlerin Hava Pressburger, in Zusammenarbeit mit der Franz-Kafka-Gesellschaft in Prag vorgestellt werden.
Ginz hatte das Buch Besuch aus der Urzeit im Jahr 1941 illustriert. Hava Pressburger aber bekam die von dem Werk Jules Vernes inspirierte Werk ihres Bruders erst nach mehr als sechzig Jahren in die Hand. Der Originaltext wurde im Jahr 2003 in der Wohnung gefunden, in der die Familie vor der Deportation ins Theresienstädter Ghettho gelebt hatte. Ginz hatte auch unter den schweren Bedingungen in Theresienstadt nicht aufgehört, sich kreativ zu betätigen. Gemeinsam mit seinen Freunden gab er zwischen den Jahren 1942 und 1944 heimlich die Zeitschrift Vedem heraus. Die Zeitschrift wurde für den Jungen zur Arena, in der er seiner außergewöhnlichen Phantasie und seinem Talent freien Lauf geben konnte.
Am Ende wurde Petr Ginz ebenso wie seine Freunde von Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Im Jahr 1944 wurde er in der Gaskammer ermordet. Er war erst 16 Jahre alt.
Die Zeichnungen von Petr Ginz aber lebten weiter und gelangten zunächst in Israel und später auch in der ganzen Welt zu einiger Berühmtheit. Seine bekannteste Zeichnung steigerte ihren Bekanntheitsgrad auf der Umlaufbahn. Die Zeichnung Mondlandschaft nämlich hatte der erste israelische Astronaut Illan Ramon im Jahr 2003 bei seinem ersten Flug mit der Raumfähre Columbia mit an Bord.