Gewaltschutz
Gewaltschutz in Bayern
www.gewaltschutz.bayern.de
Gewalt in Familie und Partnerschaft ist kein Einzelschicksal. Sie existiert in allen gesellschaftlichen Schichten - leider oft unerkannt. Schätzungen gehen davon, dass es in jeder dritten Partnerschaft zu Gewalt kommt. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder. Jährlich suchen mehr als 40.000 Frauen in Deutschland Zuflucht in einem Frauenhaus. Die Formen der Gewalt sind vielfältig, neben körperlicher Gewalt sind hier besonders sexualisierte Gewalt, psychische Gewalt etwa in Form von Demütigungen und Drohungen sowie Psycho-Terror zu nennen. |
Treten Sie gegen häusliche Gewalt ein!
Häusliche Gewalt wurde lange Zeit tabuisiert und verharmlost. Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt und keine Privatangelegenheit !
Wehren Sie sich gegen häusliche Gewalt! Warten Sie nicht, bis Sie schwere Verletzungen erlitten haben. Erfahrungsgemäß steigert sich die Gewalt von Mal zu Mal.
Gewalttätiges Verhalten im sozialen Nahraum muss gesellschaftlich geächtet werden. Jeder Einzelne kann dazu beitragen.
Schauen Sie nicht weg: in ihrer Familie, in ihrer Nachbarschaft, in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis!
Opfer häuslicher Gewalt empfinden
ihre Situation oftmals als ausweglos:
- Wo man Geborgenheit erwartet, erleben sie Gewalt; der Täter / die Täterin ist oder war ein geliebter Mensch
- Die Opfer fühlen sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher; ständiges Angespanntsein, Gefühle von Ohnmacht und Ausgeliefertsein
sind die Folge
Zu den körperlichen und psychischen Folgen der Misshandlungen kommt häufig noch soziale Isolation. Der Täter/ die Täterin kontrolliert jeden Schritt, oder das Opfer zieht sich selbst aus allen Kontakten zurück.
Haben Opfer und Täter/Täterin gemeinsame Kinder, besteht die Sorge des Opfers, den Kindern im Fall einer Trennung "einen Elternteil wegzunehmen". - Oftmals ist das Opfer vom Täter / von der Täterin finanziell abhängig, was die Trennung erschwert.
Kinder sind immer mitbetroffen
Kinder und Jugendliche müssen oft über lange Zeit hinweg mit ansehen, wie ein Elternteil misshandelt wird. Dies führt meist zu schwerwiegenden seelischen Belastungen. Neben Hilflosigkeit und Angst leiden viele Kinder unter Schuldgefühlen, sei es, weil sie die geliebte Person nicht schützen können, sei es, weil sie sich selbst Verantwortung für das Geschehen zuschreiben. Häufig sind Mädchen, die sich mit der misshandelten Mutter identifizieren, später gefährdet, selbst Opfer von Partnergewalt zu werden. Jungen, die in ihrer Familie Gewalt als Konfliktlösungsmuster kennen gelernt haben, laufen Gefahr, später selbst Gewalt als Druckmittel zur Durchsetzung ihrer Bedürfnisse einzusetzen.
Um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, brauchen auch die mitbetroffenen Kinder qualifizierte Hilfe und Unterstützung.
11. Januar 2008