"Wer die damalige Gesamtkonstellation im Unternehmen kennt, kann sich schwer vorstellen, dass all das ohne Piëch gelaufen ist", sagte Volkert dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Im VW-Konzern habe es nur wenig gegeben, das Piëch nicht gewusst habe.
Das Landgericht Braunschweig verurteilte den 65-jährigen Volkert am Freitag wegen Beihilfe und Anstiftung zur Untreue zu zwei Jahren und neun Monaten Haft. Piëch wurde in dem Prozess als Zeuge vernommen und hat stets zurückgewiesen, etwas von der Affäre gewusst zu haben.
Die Verteidigung Volkerts kündigte Revision an. "Das Urteil ist für mich nicht akzeptabel", sagte Volkert in dem Interview. Angesichts der Bewährungsstrafe für den früheren VW-Personalvorstand Peter Hartz müsse er von einer Zwei-Klassen-Justiz ausgehen. "Im Gegensatz zu Hartz hat mir die Staatsanwaltschaft nie einen Deal angeboten", sagte Volkert und bezog sich dabei auf eine Vereinbarung der Strafverfolger mit den Hartz-Verteidigern. Er habe als Erster bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. "Genutzt hat es mir nichts", beklagte Volkert. Neben einer Bewährungsstrafe bekomme Hartz vom VW-Konzern weiter seine volle Betriebsrente von 16 000 Euro monatlich, Volkerts Altersbezüge wurden dagegen "um 50 Prozent gekürzt".
Der frühere Arbeitnehmervertreter steht wegen der Affäre nach eigenen Worten vor großen finanziellen Problemen. Auf die Frage, wie er sich seine Zukunft vorstelle, antwortete der 65-Jährige: "Mit dem Hut in der Fußgängerzone." Das Finanzamt wolle Steuern für das Geld, das seine damalige Geliebte über VW bekommen habe und fordere 470.000 Euro. "Ich überlege, privat Insolvenz anzumelden. Bezahlen kann ich das nicht", wurde Volkert zitiert.
Name | Aktuell | % | abs. | ||
---|---|---|---|---|---|
VOLKSWAGEN AG STAMMA.. | 151,80 EUR | 1,20 % | 1,80 |
FTD.de, 23.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
FTD-Services
Firmen des Tages
Nachrichten
Bei dem Unfall in der Lackiererei wurden Mitarbeiter verletzt. mehr
Die Verteidiger des früheren VW-Betriebsratschef Klaus Volkert kritisieren das Urteil des Landgerichts mehr
Ehemalige Mitarbeiter des Automobilkonzerns werden der Untreu und Bestechung im Busgeschäft verdächtigt. mehr
Mit der Übernahme von VDO will Manfred Wennemer den Automobilzulieferer zu einem der schlagkräftigsten Spieler machen. mehr
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) lehnt den Entwurf für ein neues VW-Gesetz ab. mehr
Der Autobauer Porsche düpiert die Banken in deren Kerngeschäft. mehr
Londons Bürgermeister macht Autofahrern seit Jahren das Leben schwer - jetzt will Porsche gegen ihn vor Gericht ziehen. mehr
Der Autokonzern Daimler will seine Selbstkontrolle verstärken. mehr
Die Mittel sollen dem amerikanischen Elektroauto-Hersteller die Produktion von Limousinen mit Elektromotor ermöglichen. mehr
Konzernchef Dieter Zetsche kündigte an, in diesem Jahr Gewinn, Umsatz und Fahrzeugverkauf zu steigern. mehr
Der französische Autohersteller kommt auf dem Weg zu höherer Rentabilität schneller voran als geplant. mehr
Die Arbeiterführer von VW und Porsche haben sich im Streit um die Mitbestimmung verrannt. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
900 Headhunter
3.000 Researcher
60.000 + Jobs
Kostenfreie Reg!
Bookmarken bei ...