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Noch immer ein Steuersparmodell

von Bernd Mikosch

Die Branche der geschlossenen Fonds hat den Schritt vom Steuersparmodell hin zur renditeorientierten Anlage immer noch nicht konsequent vollzogen. Mehr als die Hälfte des 2007 bei Anlegern platzierten Eigenkapitals entfiel auf Schiffsfonds und ausländische Immobilienfonds, die vor allem wegen ihrer steuerlichen Vorzüge für vermögende Anleger interessant sind.

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Das ist ein Ergebnis der "Gesamtmarktstudie Beteiligungsmodelle", die die Ratingagentur Feri am Donnerstag gemeinsam mit dem Fondsanalysten Stefan Loipfinger in München vorgestellt hat. "Mit Blick auf diese Ergebnisse lässt sich die These nicht halten, dass geschlossene Fonds reine Renditeanlagen geworden sind", sagt Feri-Vorstandssprecher Helmut Knepel.

Schiffsbeteiligungen werden unter anderem mit dem Argument verkauft, dass ihre Erträge nur mit der moderaten Tonnagesteuer belastet werden. Diese Fondsgattung ist der große Gewinner des vergangenen Jahres. Das platzierte Eigenkapital stieg 2007 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent auf knapp 3,6 Mrd. Euro. Das rettete das Ergebnis des Gesamtmarkts. Insgesamt wurden der Studie zufolge 12,7 Mrd. Euro Eigenkapital platziert, 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Andere Fondsgattungen, darunter Immobilienfonds, konnten deutlich weniger Geld einwerben. Spezialitätenfonds wie Flugzeugbeteiligungen verzeichneten hingegen ein starkes Wachstum. Die Exoten konnten im vergangenen Jahr 1,2 Mrd. Euro einsammeln, das sind 88,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Schiffsbeteiligungen gerieten zuletzt verstärkt in die Kritik. "Schiffsfonds fallen nach wie vor durch besonders hohe Weichkosten auf", heißt es in einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Ratingagentur Scope. "Bei keinem anderen Fondssegment erreicht mehr als jeder fünfte von den Anlegern investierte Euro nicht das Investitionsobjekt." Bezogen auf das Eigenkapital betragen die Weichkosten bei Schiffsfonds Scope zufolge im Schnitt 23,3 Prozent. Außerdem sieht Scope für Schiffsbeteiligungen hohe Marktrisiken, die eine Erfüllung der prognostizierten Rendite in vielen Fällen unwahrscheinlich erscheinen ließe.

Auch Loipfinger kritisierte die hohen Abschlussprovisionen vor allem bei Schiffsbeteiligungen. "Wohl bei keinem Schiffsfonds fallen weniger als 15 Prozent des eingezahlten Kapitals inklusive Agio als Provision an", sagt er. Loipfinger plädiert dafür, die Vorabprovision zu senken und den Beratern dafür Bestandsprovisionen zu zahlen. Bislang seien solche Versuche in der Praxis allerdings gescheitert. Loipfinger hält Bestandsprovisionen durchaus für gerechtfertigt, schließlich sei bei geschlossenen Beteiligungen auch Jahre nach dem Abschluss eine intensive Beratung wünschenswert.

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FTD.de, 10.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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