Das ist ein Ergebnis der "Gesamtmarktstudie Beteiligungsmodelle", die die Ratingagentur Feri am Donnerstag gemeinsam mit dem Fondsanalysten Stefan Loipfinger in München vorgestellt hat. "Mit Blick auf diese Ergebnisse lässt sich die These nicht halten, dass geschlossene Fonds reine Renditeanlagen geworden sind", sagt Feri-Vorstandssprecher Helmut Knepel.
Schiffsbeteiligungen werden unter anderem mit dem Argument verkauft, dass ihre Erträge nur mit der moderaten Tonnagesteuer belastet werden. Diese Fondsgattung ist der große Gewinner des vergangenen Jahres. Das platzierte Eigenkapital stieg 2007 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent auf knapp 3,6 Mrd. Euro. Das rettete das Ergebnis des Gesamtmarkts. Insgesamt wurden der Studie zufolge 12,7 Mrd. Euro Eigenkapital platziert, 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Andere Fondsgattungen, darunter Immobilienfonds, konnten deutlich weniger Geld einwerben. Spezialitätenfonds wie Flugzeugbeteiligungen verzeichneten hingegen ein starkes Wachstum. Die Exoten konnten im vergangenen Jahr 1,2 Mrd. Euro einsammeln, das sind 88,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Schiffsbeteiligungen gerieten zuletzt verstärkt in die Kritik. "Schiffsfonds fallen nach wie vor durch besonders hohe Weichkosten auf", heißt es in einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Ratingagentur Scope. "Bei keinem anderen Fondssegment erreicht mehr als jeder fünfte von den Anlegern investierte Euro nicht das Investitionsobjekt." Bezogen auf das Eigenkapital betragen die Weichkosten bei Schiffsfonds Scope zufolge im Schnitt 23,3 Prozent. Außerdem sieht Scope für Schiffsbeteiligungen hohe Marktrisiken, die eine Erfüllung der prognostizierten Rendite in vielen Fällen unwahrscheinlich erscheinen ließe.
Auch Loipfinger kritisierte die hohen Abschlussprovisionen vor allem bei Schiffsbeteiligungen. "Wohl bei keinem Schiffsfonds fallen weniger als 15 Prozent des eingezahlten Kapitals inklusive Agio als Provision an", sagt er. Loipfinger plädiert dafür, die Vorabprovision zu senken und den Beratern dafür Bestandsprovisionen zu zahlen. Bislang seien solche Versuche in der Praxis allerdings gescheitert. Loipfinger hält Bestandsprovisionen durchaus für gerechtfertigt, schließlich sei bei geschlossenen Beteiligungen auch Jahre nach dem Abschluss eine intensive Beratung wünschenswert.
FTD.de, 10.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
Börsen-Tools
Nachrichten
Die Politik und teure Rohstoffe belasten Biokraftstoff-Branche. mehr
Merrill Lynch überträgt das 130/30-Anlagekonzept auf strukturierte Produkte. mehr
Auch in der Private-Equity-Branche lohnt sich der Gebührencheck. mehr
Nach dem jüngsten Kurssturz an den Aktienmärkten verzögert sich die erhoffte Welle von REIT-Börsengängen. mehr
In ganz Europa schrumpft das Volumen forderungsbesicherter Bonds. In ganz Europa? Falsch. mehr
Das Edel- und Industriemetall ist bei Anlegern begehrt - die Vielseitigkeit erschwert aber Prognosen. mehr
Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs lässt sich Auslandsvermögen zum günstigen Inlandstarif verschenken. mehr
Kunstliebhaber können ihre Wertgegenstände mit Spezialpolicen absichern. Viele verzichten aber darauf. mehr
Südafrika stand seit 1905 an der Spitze der Produzenten. mehr
Eine Studie spricht Mikrokrediten riesiges Potenzial zu. mehr
Geothermiekraftwerke treten aus dem Schatten von Windmühlen und Solaranlagen. mehr
Das Risiko größerer Vermögensverluste ist nachweislich gering. mehr
Mehr News aus Alternative Anlagen
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
Go Ahead:
Jetzt Ltd.
online gründen
beim Marktführer.
brainGuide
Top-Experten und
ihr Wissen
kostenfrei finden
Bookmarken bei ...